Kategorie Erinnerungen

3 Turbulente Zeiten

Politisch war es eine sehr turbulente Zeit. Deutschland hatte den Krieg verloren und laut Diktat der Siegermächte sollte Deutschland ein fuer alle mal klein gehalten werden.

Die Friedenskonferenz trat am 18.1.1919 unter Vorsitz von Clemenceau zusammen. In geheimen Verhandlungen legte Anfangs der „Rat der Zehn“ (Regierungschefs und Aussenminister von Aussenminister von Frankreich, Grossbritanien, Italien, Japan, den USA) seit Mitte März die „grossen Vier“(Clemenceau, Lloyd Georg, Orlando, Wilson) die von vielen Kommissionen erarbeiteten Artikel fest.

Erst am 18.4.19 erging die Aufforderung an Deutschland, eine Delegation zu stellen der am 7.5. die Friedensbedingungen ueberreicht wurden. Jede Verhandlungsmoeglichkeit wurde verweigert...

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2 Bochum

Als mein Vater 1920 aus der engl. Gefangenschaft entlassen wurde, kam auch er nach Bochum. Er wohnte in der ersten Zeit bei seiner Schwester Maria. Bochum war damals eine Industriestadt von etwa 300.000 Einwohnern. Die meisten davon verdienten sich ihre Leben beim Bochumer Verein oder im Bergbau.

Der Bochumer Verein war eine Gussstahlfabrik, wo u.a. Kirchenglocken gegossen wurden, aber auch Kanonenrohre und sonstiges Kriegsmaterial. Auf dem B.V. waren über 60.000 Menschen beschäftigt und ganze Siedlungen in Bochum waren Arbeiterwohnungen des B.V. Es wurde rund um die Uhr gearbeitet und wenn Nachts die Öfen geleert wurden, also das glühende Eisen gegossen wurde, war der ganze Bochumer Himmel rot.

Bergwerke, bei uns kurz Zechen genannt gab es so etwa 20 bis 30 rund um Bochum...

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1 Ahnen

Mein Leben verdanke ich eigentlich ein paar englischen Sanitätssoldaten die meinen Vater 1916 nach einer Schlacht, wobei er verschüttet wurde, halb leblos retteten und wieder ausgruben, hinter die Front brachten, wo die Militärärzte sich um ihn bemühten und ihn wieder gesund machten. Für meinen Vater war damit der Krieg beendet und er wurde nach England gebracht, wo er bis 1920 in Gefangenschaft verbrachte. Später erzählte er manche Geschichten über diese Zeit, die er immer gut in Erinnerung behielt. Damals behandelte man noch die Kriegsgefangenen als Menschen, was man im nächsten grossen Krieg nicht mehr überall tat.


Mein Vater wurde am 19. September 1894 in Nieheim Kreis Höxter als sechstes Kind des Ehepaars Johann R. und Elisabeth S.geboren...
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