Wenn 70-Jährige beim Joggen 20-Jährige abhängen

Eine Langzeitstudie mit einer halben Million Langstreckenläufern zeigt: Die Lebensweise beeinflusst die Leistung stärker als das biologische Alter.
Die Lebensweise hat einen stärkeren Einfluss auf Gesundheit und Leistung als das biologische Alter: Eine inaktive Lebensweise ist der Hauptgrund für Leistungseinbußen im mittleren Lebensalter. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln gekommen.
In einer Langzeitstudie hatte eine Forschungsgruppe um den Sportmediziner Prof. Dieter Leyk Laufleistungen von einer halben Million Langstreckenläufern im Alter zwischen 20 und 80 Jahren analysiert, wie die Hochschule am Montag mitteilte.

Vor dem 55. Lebensjahr treten nach Angaben der Forscher keine signifikanten Leistungsverluste auf. „Etwa ein Viertel der 60- bis 70-jährigen Seniorensportler ist sogar schneller als die Hälfte der 20- bis 50-Jährigen“, hieß es.

Verblüffend sei auch die große Zahl der über 50-jährigen Sport-Neueinsteiger: „Ein Drittel der 50- bis 60-Jährigen und ein Viertel der 60- bis 70-Jährigen haben beispielsweise erst innerhalb der letzten fünf Jahre mit regelmäßigem Training begonnen“.

Das Fazit der Sportmediziner: „Auch ältere Nicht-Sportler können durch regelmäßiges Training bemerkenswerte Leistungssteigerungen und eine Vielzahl gesundheitlich positiver Effekte erzielen.“ Für einen Einstieg in den Sport sei es fast nie zu spät.
Die seit 2005 laufende und noch andauernde PACE-Langzeitstudie nimmt den Einfluss körperlicher Aktivität auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit unter die Lupe. Untersucht werden unter anderem körperlich aktive und inaktive Erwerbstätige, Rentner wie auch sportlich aktive Vergleichsgruppen verschiedener Disziplinen.

900.000 Laufzeiten wurden bislang ausgewertet. Außerdem wurden mehr als 13.000 Sportler zu Alltagsgewohnheiten, Gesundheit, Arbeit, Motivation zum Sporttreiben und zum Training befragt.
A partir de:Welt.de

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