Kategorie Humor und Sonstiges
Sehr nah an meinem Sonnenuntergang, segne ich Dich, Leben,
weil du mir nie falsche Hoffnungen,
oder unfaire Arbeit oder unverdientes Leid gegeben hast;
weil ich am Ende meines rauen Weges sehe
dass ich der Architekt meines eigenen Schicksals war;
ob ich den Honig oder die Galle der Dinge extrahiert habe,
war es, weil ich in sie schmackhafte Galle oder Honig getan habe:
als ich Rosen pflanzte, habe ich immer Rosen geerntet.
Es ist wahr …, nach meiner Frische wird der Winter folgen:
Aber Du sagtest mir, dass der Mai ewig wäre!
Ich fand sicherlich die Nächte meiner Schmerzen lang;
aber Du hast mir nicht nur gute Nächte versprochen,
und hatte stattdessen einige heilige ruhige …
Ich liebte, ich wurde geliebt, die Sonne streichelte mein Gesicht.
Leben, du schuldest mir nichts! Leben, wir sin...
Ich brauche das Meer, weil es mich lehrt
I do not know, ob ich Musik oder Bewusstsein lerne :
I do not know, ob es Welle allein oder tiefes Sein ist
oder eine heisere Stimme oder blendende
Annahme von Fischen und Schiffen.
Die Tatsache ist, dass selbst wenn ich schlafe
Zirkuliere ich in irgend einem magnetischen Modus
in der Universität der Wellen.
Es sind nicht nur die zerbrochenen Muscheln
als ob ein wackliger Planet
an einem allmählichen Sterben teilnehmen würde,
nein, vom Fragment baue ich den Tag auf
aus einer Salzbö den Tropfstein
und aus einem Löffel den immensen Gott.
Was es mich einst gelehrt hat, behalte ich! Es ist Luft,
unaufhörlicher Wind, Wasser und Sand.
Es scheint wenig für den jungen Mann
der hierher kam um mit seinem Feuer zu leben
und doch stieg der Puls
and ...
Warum verharrst Du, andauernder Spiegel?
Warum verdoppelst Du, geheimnisvoller Bruder
die Bewegung meiner Hand?
Warum im Schatten des plötzlichen Widerschein?
Du bist das andere Ich, von dem der Grieche spricht
und belauerst immer. In der Glätte
des ungewissen Wassers oder des Glases, das währt
Du suchst mich, und es ist sinnlos, blind zu sein.
Die Tatsache, dass ich Dich nicht sehe und von Dir weiss
fügt Dir Schrecken hinzu, Magiesache, die Du wagst
die Anzahl der Dinge zu multiplizieren
was sind wir und was umfasst unser Glück.
Wenn ich tot bin, wirst Du einen anderen kopieren
und dann einen anderen, einen anderen, einen anderen, einen anderen.
Jorge Luis Borges
Translation Carina
From Poesi.as
Read moreWie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstun...
Read moreHow happy you are, Kind, while you sit in the dust,
and amuse you all morning with a broken branch!
I smile, while I watch you, how to play with this piece of wood.
I'm busy with the arithmetic
and I spend hour after hour by adding numbers.
Maybe you look at me from the corner of my eye and think:
“What need the time with a game like losing like this!”
Kind, the sticks and mud pies
they do not amuse me; I forgot Your Art.
I follow expensive entertainments
and to heap up gold and silver.
You play with a light heart, with all, what you'll find.
I dedicate my time and my strength
Things, I can never conquer.
In my frail boat, I intend, das M...
Zwischen gehen und bleiben schwankt der Tag,
verliebt in seiner Transparenz.
Der kreisförmige Nachmittag ist schon eine Bucht
in ihrem stillen Pendeln wiegt sich die Welt.
Alles ist sichtbar und alle ist schwer zu fassen,
alles ist in der Nähe und alles ist unantastbar.
Die Papiere, das Buch, das Glas, der Bleistift
Ruhen im Schatten ihres Namens.
Das Pochen der Zeit, dass sich in meinen Schläfen wiederholt
die gleiche sture Silbe von Blut.
Das Licht macht die Wand gleichgültig
ein gespenstisches Theater der Spiegelungen.
In der Mitte eines Auges entdecke ich mich;
es sieht mich nicht an, ich schaue in seinen Blick.
Der Moment zerstreut sich. Ohne mich zu bewegen,
ich bleibe und gehen: Ich bin eine Pause.
Octavio Paz
From Los Poetas
Translation Carina
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