Die Möwe

Ans Haff nun fliegt die Möwe,
Und Dämmrung bricht herein;
Über die feuchten Watten
Spiegelt der Abendschein.
Meeresstrand von Theodor Storm

Eine neugierkranke Möwe,
kreiste ich zu häupten eines
Wesens, das in einen weiten
dunklen Mantel eingewickelt,
von dem Kopfe einer Bune
auf die grüne See hinaussah.
Mensch und Möwe von Christian Morgenstern

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Möwen von Carina

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Die Möwen (Laridae) bilden eine Vogelfamilie innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes beziehungsweise Wat- und Möwenvögel). Neben den eigentlichen Möwen werden von einigen Autoren auch die Raubmöwen (Stercorariidae), die Seeschwalben (Sternidae) und Scherenschnäbel (Rhynchopidae) sowie manchmal auch die Alkenvögel (Alcidae) in diese Familie eingegliedert.

Bei enger Umgrenzung, bzw. nach herkömmlicher Auffassung umfasst die Familie etwa 55 Arten. Bislang wurden sie in 7 Gattungen eingeteilt, die meisten Arten jedoch in die Gattung Larus gestellt. Neueren Untersuchungen der mitochondrialen DNA zufolge ist dieses Taxon aber paraphyletisch. Nach Empfehlung der Autoren müssten daher entweder alle Arten in die vorgenannte Gattung gestellt werden, oder aber diese in verschiedene andere aufgeteilt werden, so dass sich für die genannten 55 Arten zwischen 10 und 11 Gattungen ergeben.

Möwen sind mittelgroße bis große Vögel. Sie besitzen relativ lange und schmale, spitze Flügel und kräftige, schlanke Schnäbel mit leicht nach unten gekrümmtem Oberschnabel. Die drei nach vorn gerichteten Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden, eine vierte, sehr kurze, Zehe zeigt nach hinten oder fehlt bei einigen Arten.

Möwen sind meist weiß-grau gefiedert, oft mit schwarzer Färbung am Kopf, am Rücken und auf den Flügeln. Die Geschlechter unterscheiden sich farblich nicht, Männchen sind aber etwas größer. Bei vielen Arten sind die Jungvögel bräunlich gefärbt. Die größeren Möwenarten brauchen bis zu vier Jahre zur vollen Ausfärbung, bei den kleineren sind zwei Jahre dafür normal. Viele Arten haben unterschiedliche Brut- und Ruhekleider. Arten mit im Brutkleid dunkler Kopffärbung verlieren diese im Ruhekleid und haben dann nur einige dunkle Flecken an den Kopfseiten und im Nacken.

Die meisten Möwenarten leben an den Küsten. Einige Arten, wie die Lachmöwe, brüten auch im Binnenland, vor allem an größeren Gewässern. Nur wenige, wie die Dreizehenmöwe, leben den Großteil des Jahres auf hoher See. Manche Arten, beispielsweise die Silbermöwe, sind zum Kulturfolger geworden und bevölkern besonders im Winter Müllhalden, Klärteiche und fischverwertende Betriebe.

Die meisten Möwenarten sind Allesfresser, die je nach Gelegenheit lebende Nahrung oder Abfälle und Aas zu sich nehmen. Es überwiegt aber tierische Nahrung wie Fische, Krebstiere, Weichtiere oder Stachelhäuter, gelegentlich auch kleine Nagetiere. Die großen Arten, wie beispielsweise die Mantelmöwe (Larus marinus), rauben auch Nester aus und erbeuten sogar Vögel bis zur Größe von Enten, wobei ihnen hauptsächlich kranke Tiere zum Opfer fallen. Dagegen halten sich die kleineren Arten, etwa die Lachmöwe, vorzugsweise an Insekten und Würmer.

Möwen decken ihren Flüssigkeitsbedarf zum Teil, indem sie Meerwasser trinken. Sie sammeln das überflüssige Salz mittels paarig im Bereich der oberen, vorderen Schädelfront angelegten Salzdrüsen und scheiden es über die Nasenlöcher wieder aus. Arten, die an extrem salzighaltigen Gewässern vorkommen wie die Kaliforniermöwe, suchen in der Nähe gelegene Süßwasserquellen zum Trinken auf und bevorzugen Nahrung mit einem hohen Wassergehalt. Bei manchen Arten wie der Präriemöwe, die an Binnenseen brütet, sind die Salzdrüsen zurückgebildet und erlangen erst vor der Zugzeit ihre Funktionstüchtigkeit, wenn sich die Vögel in maritime Lebensräume begeben.

Möwen sind ausgezeichnete Segelflieger, insbesondere auch bei starkem Wind. Sie suchen vor allem den Strand nach Nahrung ab und jagen manchmal anderen Vögeln die Beute ab. Wenn sie nach Nahrung tauchen, dann sind nur der Kopf und ein Teil des Körpers unter Wasser.

Möwen können etwa 30 Jahre alt werden.

Aus Wikipedia

 

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