Im Job ist kein Platz, um über Gefühle zu reden – wer so denkt, macht sich schnell unglücklich. Denn Frust und Ärger herunterzuschlucken, sei die falsche Herangehensweise, um ihn loszuwerden, warnt Beate Reisinger, die als Coach in München arbeitet. Beschäftigte schleppten dann einen Rucksack mit Altlasten mit sich herum, der mit der Zeit immer schwerer wird.
Und schlimmstenfalls bekommen hinterher Kollegen oder die Familie den Ärger ab – dann machen Betroffene nicht nur sich selbst, sondern auch noch andere unglücklich. Wichtig sei es deshalb, Ärger im Beruf auf den Grund zu gehen, rät Reisinger. Denn nur wer seine Emotionen kennt, könne erkennen, woher Wut und Enttäuschung kommen und was dahintersteckt. Dann sei es auch einfacher, mit solchen Gefühlen umzugehen.
Um negative Gefühle besser einordnen zu können, sollten Beschäftigte sich in Erinnerung rufen, ob sie schon einmal in einer ähnlichen Situation waren und wie sie damals darauf reagiert haben. Zu klärende Fragen sind laut Reisinger etwa: Wann hatte ich das erste Mal dieses Gefühl? Was ist das Besondere an meinem derzeitigen Frust?
Auf diese Weise lassen sich die Auslöser von Frust im Job zwar nicht ausschalten – ein cholerischer Chef wird einen auch weiterhin anbrüllen. Wer seinen Ärger darüber aber nicht bloß in sich hineinfrisst, schafft es eher, sein inneres Gleichgewicht zu halten. Und er lernt womöglich, solche Situationen gelassener durchzustehen – etwa, indem er das Gebrüll vom Chef nicht persönlich nimmt. Das wiederum kann Reisinger zufolge auch dazu führen, dass der cholerische Chef plötzlich viel umgänglicher wird.
Aus:Nachrichten.at
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