Borretsch

Borretsch (Borago officinalis), vereinzelt auch Boretsch geschrieben, auch als Gurkenkraut oder Kukumerkraut bezeichnet, ist eine zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehörige Pflanze. Sie wird als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Sie ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wird seit dem späten Mittelalter in Mitteleuropa kultiviert und zählt daher zu den Archäophyten.

Borago officinalis

Für die gebräuchliche Bezeichnung Borretsch gibt es eine Reihe unterschiedlicher Erklärungen. Einige Autoren leiten Borretsch vom lateinischen Wort borra, „Gewebe aus rauer Wolle“, ab und vermuten eine Beziehung zu den behaarten Stängeln und Blättern. Andere Autoren sind der Meinung, der Name stamme vom arabischen abu r-rach, „Vater des Schweißes“, und verweisen auf die in der Volksmedizin genutzte schweißtreibende Wirkung des Borretsch. Gelegentlich wird Borretsch auch auf das keltische Wort borrach (= Mut) zurückgeführt.

Der im Volksmund gelegentlich verwendete Name Gurkenkraut leitet sich vom charakteristischen Gurkengeschmack der Blätter ab. Weitere volkstümliche Bezeichnungen für die Art sind Blauhimmelstern, Herzfreude, Liebäuglein und Wohlgemutsblume.

Für Borretsch bestehen bzw. bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die Trivialnamen: Augenzier, Barasie (mittelniederdeutsch) Barasien (mittelniederdeutsch), Baratze (mittelniederdeutsch), Beragä (Pinzgau), Bernarga (mittelhochdeutsch), Bernarghe (mittelhochdeutsch), Borach (mittelhochdeutsch), Borahe (mittelhochdeutsch), Borets (mittelhochdeutsch), Boretsch (mittelhochdeutsch), Borrasie (mittelhochdeutsch), Borrassye (mittelhochdeutsch), Burrase (mittelhochdeutsch), Burrasie (mittelhochdeutsch), Burres, Burretsch, Gegenstrass, Guckunnerkraut (Augsburg), Herzblümlein, Porrasie (mittelhochdeutsch) Porich, Porrist, Porstasie (mittelhochdeutsch), Puretsch (mittelhochdeutsch) und Wohlgemuth (Ostpreußen).

Als Heilpflanzen werden verwendet:

Borretschblüten (Boraginis flos)
Sie enthalten Bornesit, Allantoin, Schleimstoffe, Kaliumsalze (bis zu 17 %). In der Volksheilkunde wird die Droge angewendet bei Harnverhaltung, Fieber, Verschleimung der Atemwege, Durchfall sowie ferner bei Entzündungen, Rheumatismus, klimakterischen Beschwerden und zur Blutreinigung.

Borretschkraut, auch Gurkenkraut genannt (Boraginis herba)
Die Droge enthält Gerbstoffe (ca. 3 %), Kieselsäure (1,5–2,2 %), Schleimstoffe (bis zu 11 %) und Pyrrolizidinalkaloide. Wegen des hohen Pyrrolizidin-Gehalts sollte die Droge nicht mehr pharmazeutisch angewendet werden, da diese Verbindungen genotoxisch und cancerogen wirken. Auch bei der Verwendung als Küchengewürz ist Vorsicht angezeigt.

Borretschsamenöl (Boraginis officinalis oleum raffinatum)/(Boraginis oleum, DAC)
Es enthält Fettsäureglyceride mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Gamma-Linolensäure. Es wird bei atopischen Ekzemen (Neurodermitis) eingesetzt.

Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass ein Extrakt aus Borretsch Amoebozoa abtötet.

Aus und weitere Info Wikipedia

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