Das Gute in der Krise erkennen

Die riesige Immobilienblase in den USA ist geplatzt und reißt die gesamte Weltwirtschaft mit sich nach unten. Viele Menschen haben damit ihren gesamten Besitz verloren, viele weitere werden durch den Niedergang der Gesamtwirtschaft betroffen sein. Wenn eine durch Spekulation entstandene Blase platzt, tut das weh. Das Gute im SchlechtenAber zugleich hinterlässt jede Blase etwas Gutes. Im 17. Jahrhundert gab es in Holland aberwitzige Spekulationen mit Tulpenzwiebeln. Hunderte von Kaufleuten waren danach ruiniert, aber Holland stieg auf zur führenden Landwirtschaft Europas. Im 18. Jahrhundert spekulierten Zigtausende mit Eisenbahnaktien, viele Sparer verloren alles – aber zurück blieb das Eisenbahnnetz, ein für alle erschwingliches Transportsystem. Der Zusammenbruch des „Neuen Markts“ mit absurd überbewerteten Internetfirmen im Jahr 2001 hinterließ ein billiges Breitbanddatennetz. Ohne die enormen Gewinnfantasien der Internet-Blase wäre es niemals entstanden. Was die US-Immobilienblase hinterlässt, ist noch nicht klar. Vielleicht hat sie entscheidend mitgeholfen, dass die Länder Asiens vom Armenhaus zum Zukunftsmotor geworden sind. Jedenfalls geht nichts wirklich verloren.

Sehen Sie’s doch mal so!
von Werner Küstenmacher
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