Wenn spazieren geht der Reiher,
Denkt er über manches nach:
Ob sich´s besser fischt am Weiher
Oder besser noch am Bach.
Endlich hat er sich entschlossen,
Geht zum Weiher hin und fischt,
Und da weilt er unverdrossen,
Bis er einen Fisch erwischt.
Warten, das versteht er prächtig,
Langeweile kennt er nicht;
Was er tut, er tut´s bedächtig,
Und Geduld ist seine Pflicht. —
Willst du irgend was erringen,
Lern vom Reiher mancherlei,
Und Geduld vor allen Dingen
Bestens dir empfohlen sei.
Der Löffler (Platalea leucorodia), auch Löffelreiher genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Ibisse und Löffler (Threskiornithidae).
In Mitteleuropa ist der Löffler ein lokaler Brut- und Sommervogel, dessen Bestand in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Im Nordwesten Mitteleuropas ist eine deutliche Arealausweitung zu beobachten. Abseits der Brutgebiete ist er ein seltener Durchzügler.
Der Löffler trägt weißes Gefieder, das einen zarten gelblichen Hauch zeigt, bis auf einen gelben Brustfleck, am Kopf ist es orangebräunlich getönt. Am Hinterkopf trägt er einen Schopf aus langen Federn, die er in der Erregung zu einer Fächerkrone abspreizt. Er erreicht 80 cm Länge. Die Beine sind schwarz, der Schnabel ist beim Jungtier hell, während die Alttiere einen schwarzen Schnabel mit einer gelblichen Spitze haben. Im Flug ist der Hals gestreckt.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit dem afrikanischen Schmalschnabellöffler, der aber anders als der eurasische Löffler rote Beine und eine rote Gesichtshaut hat.
Der Lebensraum des Löfflers sind Sümpfe und Verlandungszonen mit Schilfbestand, einer typischen Auenvegetation sowie einzelnen Büsche. Die Nahrungssuche findet im Seichtwasser statt. Außerhalb der Brutzeit ist der Löffler auch sehr häufig an Meeresküsten oder in Dünen und Salzwiesen zu beobachten.
Der Löffler brütet gesellig in Sümpfen, Brüchen und Auen, in Afrika auch auf kahlen Inseln. Die Nester legt er niedrig im Schilf an, manchmal wählt er jedoch auch Bäume oder gar Felsklippen.
Teilweise befinden sich Löfflerkolonien auch in der Nähe von Großmöwenkolonien. Diese bilden eine zusätzliche Nahrungsquelle (Eier, Küken), während die Möwen sich nicht an die jungen Löffler herantrauen.
Er ernährt sich von Fischen, Fröschen und anderem Wassergetier. Im Wattenmeer ist der Löffler häufig bei der Nahrungsaufnahme durch „Seihen“ zu beobachten. Dabei pendelt der Vogel mit seinem Kopf hin und her, wobei er seine Nahrung aus dem flachen Wasser filtert.
Carina
Aus Wikipedia
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