Gestern erzählte uns Niall über Lafcadio Hearn/Yakumo Koizumi, (lest die Neufassung, Niall hat das Gedicht ganz toll übersetzt). Hearn schrieb auch selber sehr phantasievolle Geschichten, diese hier fand ich besonders schön, hier die Übersetzung:
Der Traum von Akinosuke erzählt von Akinosuke, ein goshi (Yeoman oder Grundbesitz Bauer) der im feudalen Japan lebt. Akinosuke hält oft ein Nickerchen unter einer großen Zeder in seinem Garten. Eines Tages sitzt Akinosuke unter diesem Baum, isst und plaudert mit seinen Freunden, als er plötzlich sehr müde wird und einschläft.
Beim Erwachen findet er sich immer noch unter dem Baum, aber seine Freunde sind verschwunden. Akinosuke sieht eine große königliche Prozession die auf ihn zukommt, voll von reich gekleideten Dienern. Die Prozession nähert sich ihm, und informiert ihn, dass der König von Tokoyo (eine Traumwelt, die Hearn mit Horai vergleicht) um seine Anwesenheit an seinem Hof bittet. Akinosuke verpflichtet sich, die Prozession zu begleiten, und als er im Palast eintrifft, wird er zum König eingeladen. Zu seinem Erstaunen, bietet der König Akinosuke seine Tochter zur Frau an, und die beiden heiraten sofort.
Ein paar Tage später, erzählt der König Akinosuke, dass er als Gouverneur auf eine Insel Provinz geschickt wird. Zusammen mit seiner schönen Frau, geht Akinosuke auf die Insel, und regiert viele Jahre lang. Die Insel ist idyllisch, mit reichlichem Getreide und kein Verbrechen, und Akinosukes Frau bekommt sieben Kinder.
Doch eines Tages, ohne Vorwarnung, wird Akinosukes Frau krank und stirbt. Der trauernde Akinosuke gibt sich große Mühe, eine ordnungsgemäße Bestattung zu halten, und er errichtet ein großes Denkmal als Andenken fuer seine Frau. Nach einiger Zeit kommt eine Nachricht von dem König der sagt, dass Akinosuke dahin zurückgeschickt werden soll, wo er herkam, und ihm zu sagen, dass er sich nicht um seine Kinder zu kümmern braucht, da man sie gut pflegen würde. Als Akinosuke von der Insel wegsegelt, verschwindet die Insel plötzlich, und er ist schockiert,dass er sich selbst unter der Zeder sitzen wiederfindet, seine Freunde noch im Gespräch, als ob nichts passiert wäre.
Akinosuke erzählt seinen Traum. Einer seiner Freunde sagt ihm, dass er nur für ein paar Momente eingeschlafen war , aber während er schlief, geschah etwas Merkwürdiges: ein gelber Schmetterling schien aus Akinosukes Mund zu kommen. Der Schmetterling wurde von einer Ameise gepackt und unter die Zeder mitgenommen. Kurz bevor Akinosuke erwachte, tauchte der Schmetterling unter dem Baum wieder auf. Seine Freunde fragten sich, ob der Schmetterling Akinosukes Seele gewesen wäre, und die Gruppe entschied sich, das zu untersuchen. Unter der Zeder, fanden sie ein großes Reich von Ameisen, und Akinosuke merkte dass es das Königreich war das er in seinem Traum besucht hatte. Auf der Suche nach seiner Heimatinsel, findet er das eigene Nest, und bei weiterer Untersuchung , findet er einen kleinen Stein, dass einem Grabdenkmal ähnelt. Als er darunter gräbt, findet er eine kleine weibliche Ameise in einem Ton-Sarg begraben.
Übersetzung: Carina R.L.
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