Der Weihnachtsstern

Die Legende erzählt daß die kleine Pepita, ein armes Mädchen aus Mexiko am Weihnachtsabend kein Geschenk für das Jesuskind hatte, daß sie ihm in die Krippe der Kapelle legen konnte. Ratlos kniete sie sich ins Gras neben dem Weg und pflückte ein paar Gräser und fertigte daraus einen kleinen Blumenstrauß. Verlegen und mit ein paar Tränchen im Gesicht betrat sie die Dorfkapelle. Als sie jedoch ihr Geschenk in die Krippe legte, wurde plötzlich aus den Gräsern ein Strauß voll roter Blüten. Jeder, der dies sah, glaubte an ein Wunder – es geschah vor seinen Augen. Wunder geschah vor seinen Augen. Und von diesem Tag an hießen die kräftig roten Blumen „Flores de Noche Buena“ – „Blumen der Heiligen Nacht“, da sie jedes Jahr zur Weihnachtszeit blühten.

Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Oft werden die Hochblätter fälschlicherweise für Blütenblätter gehalten.

Der Name Poinsettia ist nach dem amerikanischen Botschafter in Mexiko, Joel Roberts Poinsett, benannt, der die Pflanze Anfang des 19. Jahrhunderts in die USA einführte.
Die natürliche Art ist ein immergrüner Strauch mit verholztem Stamm und spärlicher Verzweigung, der Wuchshöhen bis zu 4 Meter erreicht. Gärtnerisch kultivierte Pflanzen sind dagegen deutlich kleiner und viel stärker verzweigt. Die Verzweigung kommt durch gewollten „Befall“ mit Phytoplasmen zustande. Junge Pflanzen haben eine verdickte, saftige Wurzel und sind insgesamt schwach sukkulent. Die kurzen, zylindrischen Zweige sind anfangs saftig, verholzen jedoch mit der Zeit. Die auf 2 bis 8 cm langen Stielen sitzenden Laubblätter sind dunkelgrün mit helleren Unterseiten. Sie sind bis zu 12?×?7 cm groß (bei dunklem Stand auch größer), länglich oval und häufig leicht gezahnt.

Weihnachtsstern von Carina

Hauptblütezeit ist von November bis Januar/Februar, je nach Standort blühen ältere verästelte Weihnachtssterne aber auch fast ganzjährig. Sie sind sogenannte Kurztagspflanzen, die nur dann blühen, wenn sie nicht mehr als 12 Stunden Lichteinfall erhalten. Das ist an Standorten unweit des Äquators ganzjährig der Fall. In Mitteleuropa wird in Gärtnereien etwa ab Oktober die Dunkelphase künstlich mit dunklen Folien auf mindestens 12 Stunden verlängert, so dass die Pflanzen pünktlich zur Adventszeit farbige Brakteen ausbilden. Durch Manipulation der Hell-/Dunkelphasen könnte man Weihnachtssterne auch gut zu anderen Zeitpunkten zur Blüte bringen.

Die eigentlichen Blüten sind grün-gelblich, klein und unscheinbar und nicht mit den großen Hochblättern (Brakteen) zu verwechseln, in deren Mitte sie sitzen. Was wie bei allen Wolfsmilch-Arten, so auch beim Weihnachtsstern, wie eine Blüte aussieht, ist ein Blütenstand, der Cyathium (Mehrzahl Cyathien) genannt wird. Jede Einzelblüte ist eingeschlechtig, entweder nur weiblich oder nur männlich. Die Einzelblüten sind auf das absolut Notwendigste reduziert. In einem Cyathium gibt es im Zentrum immer nur eine weibliche Blüte, die nur aus einem gestielten Fruchtknoten und dem Griffel besteht. Die männlichen Blüten befinden sich in einem Kranz um die weibliche Blüte angeordnet. Diese bestehen jeweils nur aus einem einzelnen gestielten Staubblatt. Blütenhüllblätter gibt es keine. Zu erkennen sind die am Außenrand des Cyathiums stehenden Nektardrüsen, die beim Weihnachtsstern einzeln oder zu zweit vorkommen und lippenförmig sind.

Der Weihnachtsstern hieß bei den Azteken Cuetlaxochitl (eigentlich cuetlax-xochitl, Leder-Blume) und war angeblich eine Lieblingspflanze von Moctezuma II. 1804 brachte der Naturforscher Alexander von Humboldt die Pflanzenart von seiner Amerikareise erstmals nach Europa mit.

In Berlin wurde er dann katalogisiert und bekam später (1833) von dem Botaniker Carl Ludwig Willdenow den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima – die „schönste der Euphorbien“. 1834 wurde der Weihnachtsstern von Johann Friedrich Klotzsch (1805-1860), Arzt, Apotheker und Kustos am Botanischen Museum nach einem Beleg des „Willdenow“-Herbariums beschrieben.

Joel Poinsett, US-amerikanische Botschafter in Mexiko, war so begeistert von den Pflanzen, die er vor Ort sah, dass er sie in seine Heimat nach Greenville, South Carolina brachte. Von dort schickte er sie an Freunde und botanische Gärten. Eine Gärtnerei in Pennsylvania war wohl die erste, die die Pflanze unter ihrem botanischen Namen verkaufte.

1836 wurde dem Weihnachtsstern vom Historiker und Gärtner William Prescott der Name „Poinsettia“ verliehen, um einen eingängigeren Namen zur Vermarktung nutzen zu können. Da Prescott gerade ein Buch über die Eroberung Mexikos schrieb und dabei auch Poinsetts Einsatz für die Verbreitung der Pflanze beschrieb, lag für ihn die Ehrung des „Entdeckers“ durch diese Namensgebung nahe.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte die deutsche Auswandererfamilie Ecke in Kalifornien die Poinsettie als „Weihnachtsblume“. Zunächst wurde der Stern als Schnittblume angeboten.

Züchtungserfolgen (in Deutschland) um die 1950er Jahre ist es zu verdanken, dass die Poinsettie heute als Topfpflanze unter den erschwerten Bedingungen auch in geheizten Räumen zurechtkommt.

Der Milchsaft von Euphorbien, wozu der Weihnachtsstern gehört, führt bei Hautkontakt zu Hautreizungen und bei Aufnahme in den Mund zu vergiftungsähnlichen Erscheinungen und Verdauungsstörungen. Euphorbia pulcherrima als Wolfsmilchgewächs ist auch insgesamt leicht giftig.

Die für die Familie der Wolfsmilchgewächse typischen hautreizenden Bestandteile, die so genannten Diterpene, sind allerdings nur in den Wildformen dieser Pflanze enthalten. In den kultivierten, handelsüblichen Weihnachtssternsorten sind diese nicht nachzuweisen.

Tiere reagieren in der Regel empfindlicher auf Pflanzenstoffe als Menschen. Eine Gefahr besteht für Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und andere Nager, für Katzen und Hunde sowie für Vögel. Vergiftungen können sich in Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschwerden mit Krämpfen und oft blutigem Durchfall, Absinken der Körpertemperatur, Lähmungen, blutigem Harn und Kot, Taumeln, Leberschädigung und Herzrhythmusstörungen zeigen. Bei kleineren Tieren kann ein tödlicher Verlauf nicht ausgeschlossen werden. Haben Kleintiere Pflanzenteile gefressen, sollte unverzüglich professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Carina

Aus Wikipedia

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