Die Luftblumen

Die „Luftblumen“, die sich mit jedem Windhauch stimmungsvoll hin- und herwiegen, sind schwer im Kommen. Vor allem die Vertreter aus dem asiatischen Kulturraum leisten im wahren Sinn des Wortes Groß-artiges als Stimmungspflanzen, die das Licht einfangen.
Gestalten nach Strickmuster oder was pflanzt man im Herbst

Tillandsia von Carina

Die Pflanzengattung Tillandsia ist mit über 500 Arten die artenreichste in der Familie der Bromeliengewächse oder kurz Bromelien genannt (Bromeliaceae), zu der auch die Ananas gehört. Der wissenschaftliche Gattungsname wurde 1738 von Carl von Linné aufgestellt und ehrt den finnischen Botaniker Elias Tillandz (1640-1693).

Tillandsien leben vornehmlich epiphytisch, also auf anderen Pflanzen (hauptsächlich sind dies Bäume oder Kakteen). Es gibt aber auch Arten, die lithophytisch leben, also auf Felsen (aber auch Dächern und sogar Telefondrähten). Wenige Arten leben terrestrisch (auf dem Boden).

Tillandsien lassen sich in „grüne“ und „graue“ Arten aufteilen:

Die grünen Arten mit ihrem Anspruch an ein kühl-feuchtes Klima leben meistens mehr im Schatten terrestrisch oder in den unteren Etagen der Wälder.

Dagegen leben fast alle grauen Tillandsienarten in niederschlagsarmen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sie bevorzugen die volle Sonne und sind deshalb in den oberen Etagen der Wälder, auf Felsen oder (seltener) auf dem Boden anzutreffen. Viele der grauen Tillandsien sind Epiphyten.

Als weitgehend wurzellose Pflanzen haben sie eine ganz besondere und hochgradig spezialisierte Lebensweise. Ihr graues Aussehen resultiert daraus, dass ihre Sprossachsen und Laubblätter dicht von winzigen Saugschuppen (Trichome) bedeckt sind. Dies sind komplex gebaute Haare, die an der Außenhaut (Epidermis) der Blätter gebildet werden, aber gleich danach absterben. Die toten Zellen dieser Schuppenhaare füllen sich mit Luft, so dass Licht reflektiert wird und die Pflanzen fast weiß erscheinen. Die Pflanze ist umso weißer, je mehr (oder größere) Saugschuppen sie besitzt. Bei den grünen Arten fehlen die Saugschuppen fast vollständig. Die Funktion der Saugschuppen gleicht der von Fließpapier. Sobald sie sich mit Wasser vollgesogen haben, wird das unterhalb der Saugschuppen liegende grüne Assimilationsgewebe wieder sichtbar, die Pflanze „ergrünt“. Nun kann die Pflanze mehr Licht aufnehmen. Wenn die Sonne die Pflanzen abtrocknet, werden diese wieder weiß. So dienen die Saugschuppen nicht nur der Wasseraufnahme, sondern auch als Verdunstungs- und Sonnenschutz. Durch diesen speziellen Überlebenstrick sind die Pflanzen auch ohne Wurzeln in der Lage, Nebeltröpfchen, aber auch Regenwasser, unmittelbar aufzusaugen und so ihren Wasserbedarf zu decken. Die benötigten Mineralstoffe beziehen diese Pflanzen aus den geringen Mengen, die im herangewehten Staub enthalten sind und sich im so aufgenommenen Wasser gelöst haben. Tillandsien leben also nicht parasitisch.

Die Wurzeln dienen (bei den meisten Tillandsienarten) lediglich der Befestigung und verfügen darum über keine Wurzelhärchen, durch die Mineralstoffe und Wasser aufgenommen würden.

Tillandsien können sich – wie andere Bromelien auch – auf zweierlei Art vermehren.

Die erste ist die „normale“ durch Bestäubung und Samenbildung. Da Tillandsien nicht selbstfertil (selbstbefruchtend) sind, muss der Pollen hierbei von einer anderen Pflanze der gleichen Art stammen.

Die zweite Vermehrungsvariante ist die so genannte Kindelbildung. Hierbei sprießen, häufig am Stamm der Mutterpflanze, neue Pflanzen. Dies geschieht ebenfalls meist nach der Blüte.
Eine Tillandsie benötigt viele Jahre, bis sie blüht. Mit der Fruchtbildung ist das Leben der einzelnen Tillandsienpflanze am Ende angelangt. Es werden noch Samen bzw. Kindel gebildet, dann geht die Mutterpflanze zugrunde.

Aus Wikipedia

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