Die Prunkwinden

Flüssige Gold von Loire-Hügeln geschlürft
betäubt vom Nardenduft
aus Trompetenkelchen der Malven
verzaubert von tausend blauen Sternen
der Prunkwinde aus den Tropen
die sich ins Seetal
verirrten

Kleinwangen aus dem Buch Blätter im Weltenwind von Thomas Immoos

Ipomoea von Carina

Die Prunkwinden (Ipomoea) (auch als Prachtwinden bekannt) sind eine artenreiche Pflanzengattung. Mit etwa 650 Arten sind sie die größte Gattung der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Die meisten Arten sind krautige Kletterpflanzen, einige auch Sträucher. Einige der Arten sind sukkulent. Die wirtschaftlich bedeutendste Art ist die Süßkartoffel (Ipomoea batatas).

Prunkwinden wachsen als Kletterpflanzen, Sträucher oder Bäume, meist kletternd, gelegentlich aber auch niederliegend oder auch schwimmend. Die meist gestielten Laubblätter sind sehr variabel und können auch an einer Pflanze in Form und Größe variieren. Sie können ganzrandig, gelappt, geteilt oder selten auch zusammengesetzt sein, am Blattstiel werden gelegentlich Pseudonebenblätter gebildet.

Die Blüten stehen meist achselständig in dichasialen Blütenständen aus einer bis vielen Blüten, selten sind die Blütenstände rispig. Die Kelchblätter sind krautig oder nahezu lederig, variieren in Größe in Form und können unbehaart oder behaart sein. An der Frucht sind die Kelchblätter oftmals etwas vergrößert. Die relativ kleinen bis recht großen Kronen sind meist radiärsymmetrisch, können aber auch selten leicht zygomorph sein. Die verwachsenen Kronblätter bilden einen Trichter oder eine Glocke, seltener ist die Krone röhrenförmig oder stieltellerförmig. Die Färbung der Krone kann violett, rot, rosa, weiß oder selten auch gelb sein. Der Kronsaum ist schwach oder selten auch stark gelappt.

Die Staubblätter stehen nur selten über die Krone hinaus, meist sind sie von ihr eingeschlossen. Die Staubfäden sind fadenförmig und an der Basis oftmals dreieckig verbreitert. Meist sind sie unterschiedlich lang. Die kugelförmigen und stacheligen Pollenkörner sind über die gesamte Oberfläche mit Poren (runden bis ovalen Aperturen) versehen (pantoporate). Der Fruchtknoten kann unbehaart oder behaart sein, er ist meist zwei- oder vierfächrig mit insgesamt vier Samenanlagen, selten ist er dreifächrig mit sechs Samenanlagen. Der Griffel ist einfach, fadenförmig und meist nicht über die Krone hinausstehend. Er endet in einer köpfchenförmigen Narbe, die nicht geteilt oder in zwei (oder selten drei) kugelförmige Anhänge geteilt ist.

Die Früchte sind kugel- oder eiförmige Kapseln, die mit meist vier (bis sechs) Klappen aufspringen oder selten auch unregelmäßig aufspringend sind. Sie enthalten meist vier, selten auch sechs oder weniger Samen, die behaart oder unbehaart sein können.

Die Samen und oberirdischen vegetativen Teile einiger Arten der Prunkwinden enthalten Mutterkornalkaloide. Zum Vorkommen dieser Stoffe innerhalb der Gattung gibt es eine große Anzahl Untersuchungen unterschiedlicher Qualität, mit teilweise gegensätzlichen Ergebnissen. Eine umfassende und genaue Aussage über das Vorkommen lässt sich daraus nicht entnehmen. Von 79 untersuchten Arten kann von 23 Arten mit Sicherheit gesagt werden, dass sie Mutterkornalkaloide enthalten; bei 15 Arten sind die in der Literatur zu findenden Angaben widersprüchlich, oder die den Untersuchungen zu Grunde liegenden Methoden zweifelhaft. Bei den restlichen 41 Arten treten keine Mutterkornalkaloide auf. Das Auftreten dieser Sekundären Pflanzenstoffe ist innerhalb der Windengewächse nur aus der Tribus Ipomoeeae bekannt, auch in der Schwesterfamilie, den Nachtschattengewächsen (Solanaceae), treten sie nicht auf. Innerhalb der Gattung haben die Mutterkornalkaloide jedoch keine taxonomische Bedeutung, da sie in verschiedenen Untertaxa der Gattung auftreten.

Die Prunkwinden sind neben Evolvulus die einzige Gattung der Familie, in denen Anthocyane nachgewiesen wurden, während sie in den anderen untersuchten Gattungen fehlen. Beispielsweise wurden in Blüten, Laubblättern, Stängeln sowie in den Wurzeln und Knollen der Süßkartoffel (Ipomoea batatas) Anthocyane nachgewiesen.

Aus Wikipedia

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