Erfolge steigern das Selbstwertgefühl

OBHAUSEN/MZ. Ausgelassen gefeiert und getanzt wurde am vergangenen Samstagnachmittag im Kulturhaus Obhausen. Alle fühlten sich wie Sieger, trugen Goldmedaillen um den Hals, einige herzten errungene Plüschtiere, andere präsentierten ihrem Gruppenleiter voller Stolz die Urkunde mit ihrer Platzierung.Zum 18. Mal fanden die Sportspiele für Menschen mit Behinderung und ihre Freunde statt, und wieder einmal hatten Veranstalter und Aktive das Glück, einen sonnigen Tag zu genießen. Dies freute auch den Schirmherrn der Spiele, Obhausens Bürgermeister Kay-Uwe Böttcher (CDU), der das tolle Wetter als einen überaus positiven Segen für die Spiele sah. 200 aktive Teilnehmer, geistig und körperlich behinderte Jugendliche sowie erwachsene Männer und Frauen, waren der Einladung der Veranstalter von der SG Einheit Querfurt, dem Behindertenverband Querfurt und der Heilpädagogischen Hilfe Querfurt gefolgt, um an neun Stationen die sportliche Leistungsfähigkeit zu erproben und das Selbstwertgefühl zu steigern. „Alle Stationen sind unterschiedlich in ihren Anforderungen“, sagte Hans Güntsch, der Vorsitzende der SG Einheit. „Beim Slalom benötigt man Koordination, beim Uni-Hockey Geschicklichkeit und beim Riesenmikado Konzentration, um nicht zu verwackeln“, meinte er. Doch an einer Station, beim Werfen mit dem Riesenwürfel, musste man das Glück gepachtet haben. Hört sich diese Disziplin einfach an, war es für die Menschen mit Handicap keine leichte Sache. Die 83-jährige Irmgard Hesse lehnte auf ihrem Rollator und wartete an dieser Station, auf ihr Startsignal. „Durch starke Knieschmerzen und ein Hüftleiden fällt mir allein das Stehen schwer“, sagte sie. „Aber ich will versuchen, alle Stationen zu meistern, denn das macht wieder mehr Mut im täglichen Leben.“ Doch nicht nur aus diesem Grund sind die Sportspiele für sie etwas Besonderes. „Ich wohne in Obhausen, und es freut mich, dass unserem Ort jährlich die Ehre zuteil wird, die Spiele hier auszutragen“, meinte sie. Unter den Ehrengästen, die jede Station besuchten, war der Leiter der Sozialamtes des Saalekreises, Siegfried Gerstewitz. In Vertretung des Landrates Frank Bannert (CDU), der verhindert war, besuchte Gestewitz erstmals die Sportspiele. „Ich sehe, dass unsere finanzielle Unterstützung hier genau richtig angelegt ist“, sagte er und war beeindruckt von der Organisation und Durchführung. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatten auch die 50 Kampfrichter. Nachdem die Teilnehmer alle Stationen bewältigt hatten, ging es dann zur Siegerehrung und zum Feiern in das Kulturhaus. Auch die 83-jährige Irmgard Hesse hatte dann allen Grund zur Freude. Sie hatte den zweiten Platz beim Uni-Hockey errungen und konnte sich dafür einen Preis und eine Urkunde abholen. Aus:mz-web.de

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