Frédéric François Chopin

Frédéric François Chopin oder Fryderyk Franciszek Chopin (* 22. Februar oder 1. März 1810 in Żelazowa Wola, im ehemaligen Herzogtum Warschau; † 17. Oktober 1849 in Paris) war ein polnischer Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. Bis heute gilt er als einer der einflussreichsten und populärsten Pianisten und Komponisten von Klaviermusik. Als Sohn eines Franzosen und einer Polin in Warschau aufgewachsen, lebte er nach dem gescheiterten Novemberaufstand ab 1831 im Paris der Julimonarchie und der Zweiten Französischen Republik.

Neben Ignacy Jan Paderewski und Krzysztof Penderecki ist er die bedeutendste Persönlichkeit in der Musikgeschichte Polens. Der Internationale Chopin-Wettbewerb, die Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau, die Baltische Fryderyk-Chopin-Philharmonie in Danzig und der Internationale Chopin-Flughafen Warschau tragen seinen Namen.

Chopin und seine drei Schwestern erhielten eine gründliche Erziehung, die von Herzlichkeit und Toleranz geprägt war. Der Tradition zufolge war es Aufgabe der Mutter sowie der Schwester Ludwika, den Jungen an das Klavier heranzuführen. Chopins musikalisches Talent zeigte sich früh, er galt als Wunderkind und komponierte schon im Alter von sieben Jahren. Seine ersten Polonaisen B-Dur und g-Moll sind auf 1817 datiert und ließen eine außergewöhnliche improvisatorische Begabung erkennen. Sein einziger Lehrer war in den Jahren von 1816 bis 1822 der tschechische Pianist und Violinist Vojtěch Živný.

1818 wurde der österreichische Hofkomponist Adalbert Gyrowetz auf Chopin aufmerksam. Er führte ihn in die Kreise des österreichischen und polnischen Adels ein. 1818 spielte der Achtjährige anlässlich einer Wohltätigkeitsveranstaltung ein Konzert von Gyrowetz; ab dann trat er in den Salons des polnischen Hochadels auf.

Seit 1822 nahm Chopin Privatunterricht in Musiktheorie und Komposition bei Joseph Elsner. Ein Jahr später spielte er öffentlich ein Konzert von Ferdinand Ries.

Chopin besuchte bis 1826 das Königlich-Preußische Lyzäum zu Warschau und studierte anschließend am Konservatorium zunächst Kontrapunkt, dann auch Musiktheorie, Generalbass und Komposition bei Elsner. Nebenher besuchte er Vorlesungen an der Universität. Er komponierte eifrig und legte die Ergebnisse Elsner vor, der dazu feststellte: „Er meidet die ausgetretenen Pfade und gewöhnlichen Methoden, aber auch sein Talent ist ungewöhnlich.“

Chopins zweites veröffentlichtes Werk, die unter der Opus-Zahl 2 erschienenen Variationen über das Thema Là ci darem la mano aus der Mozart-Oper Don Giovanni, erregte wenige Jahre später Aufsehen in Deutschland. 1831 schrieb der Komponist Robert Schumann als Musikkritiker in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung unter dem Titel Ein Werk II. mit dem Ausruf „Hut ab, Ihr Herren, ein Genie“ eine huldigende Rezension über dieses Werk Chopins. Im Juli 1829 beendete Chopin sein Studium. In Elsners Beurteilung heißt es: „Szopen Friderik. Szeczególna zdolność, geniusz muzyczny“ (Chopin Frédéric. Besondere Begabung, musikalisches Genie).

Im November 1838 übersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und Solange nach Mallorca. Der Entschluss beruhte auf ärztlichem Rat, denn man erwartete sich eine Verbesserung des Gesundheitszustands von Maurice, den eine rheumatische Erkrankung plagte. Da Chopin an Tuberkulose litt und sich eine Besserung durch ein milderes Klima erhoffte, schloss er sich der Familie an. Während Maurice sich erholte, stand für Chopin der Aufenthalt in der Kartause von Valldemossa in der Serra de Tramuntana unter keinem guten Stern. Die Räumlichkeiten waren zu kalt und feucht, und zum unleidlichen Wetter kam hinzu, dass die Mallorquiner gegenüber dem nicht verheirateten Paar sehr distanziert blieben. Gleich zu Anfang entwickelte Chopin alle Anzeichen einer Lungenentzündung, wie George Sand später schriftlich beklagte. Nach dreieinhalb Monaten verließen sie und Chopin die Insel am 13. Februar 1839. So kurz dieser Zeitraum im Verhältnis zu den übrigen Jahren erscheinen mag, sowohl Chopin als auch George Sand hatte dieses Ereignis stark mitgenommen. Aber anders als George Sand, die ihr vernichtendes Urteil über die Mallorquiner gleich in dem Roman Ein Winter auf Mallorca aufarbeitete, reagierte Chopin weniger nachtragend. Der gern zitierte Brief vom 3. Dezember 1838 über die ärztliche Kunst der Mallorquiner ist möglicherweise weniger boshaft gemeint als vielmehr Zeugnis seiner Selbstironie, derer Chopin sich oft bediente, um mit seiner chronischen Erkrankung fertig zu werden.

Auf Mallorca wurden die 24 Préludes op. 28 fertiggestellt, zu denen das bekannte Regentropfen-Prélude zählt. Im Kontext dieses Musikstücks wird gern darauf verwiesen, wie unwohl Chopin sich in der unbehaglichen Umgebung des Klosters gefühlt habe. Ein Brief vom 28. Dezember 1838 belegt diese Annahme.

Aus und Weitere Info Wikipedia

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