Höflichkeit ist besser als Draufhauen

Mehrere Kinder stehen sich im Trainingsraum des Kampfkunstvereins Bailung gegenüber. Sie tragen Schwerter aus Holz in der Hand. Kampfsport-Trainar Matthias Bauer zählt: „1, 2, 3, 4, 5.“ Seine Rufe werden von den Geräuschen begleitet, die ertönen, wenn Holz auf Holz trifft. Gezielt schlagen die Kinder mit den Schwertern zu. Viel wichtiger als Treffer ist jedoch die Beinarbeit — und seinen Partner nicht zu verletzen.Anna (15) und Lucas (13) haben noch nie mit einem Schwert gekämpft. Nach einigen Übungen können sie gezielt mit den Holzschwertern schlagen. „Man muss aber darauf achten, dem Gegner nicht wehzutun“, sagt Anna, die in den vergangenen Sommerferien die Kampfsportart Aikido ausprobiert hat.

„Bei uns hat Sicherheit oberste Priorität“, sagt Matthias Bauer. Das betont er immer wieder. Der scheinbar martialische Kampfsport dient einem anderen Zweck. „Durch das Schwert sollen Kinder Spaß am Sport bekommen“, sagt er.

Aber nicht nur der Spaß steht bei der modernen Schwertkunst im Fokus. Disziplin, Fitness und Gesundheit sind mindestens genauso wichtig. Die Kinder lernen zudem noch ein weiteres Element, das bei vielen asiatischen Kampfsportarten dazugehört: Höflichkeit. Vor und nach jeder Kampfübung grüßen sich die Partner, indem sie sich voreinander verbeugen.

Moderne Schwertkunst ist laut Matthias Bauer in drei Komponenten aufgeteilt. Der Trainingsplan wird nach modernen Gesichtspunkten aufgestellt.

Gekämpft wird mit einem „staatlich anerkannten Holzschwert“, so Bauer. „Und schließlich ist der Kampf eine Kunst, die die Kämpfer auch charakterlich weiterbringen soll“, sagt der Trainer, der, wenn er den Kampfanzug auszieht, an der Universität Osnabrück als Lehrbeauftragter für mittelalterliche Geschichte arbeitet.

Um die Kunst des Kampfes erlernen zu können, machen die jungen Eleven zudem Meditations-, Entspannungs- und Koordinationsübungen. Wichtiger, als dem Gegenüber das Schwert auf den Kopf zu hauen, ist nämlich, nicht über die eigenen Füße zu fallen. Daher lernen die Kinder bestimmte Schritte, um vorwärts und rückwärts zu gehen und gleichzeitig mit dem Schwert zu kämpfen.

Da die Ferienpass-Veranstaltung „Moderne Schwertkunst“ bei Kindern äußerst beliebt ist, wird ein weiterer dreitägiger Kursus angeboten. Er findet am 19., 23. und 26. Juli von jeweils 10 bis 11.30 Uhr im Bailung-Vereinsheim an der Hannoverschen Straße 18 statt. Anmeldungen unter der Telefonnummer 9825911 oder unter www.ferienpass.osnabrueck. de.
Aus:Neue-Oz.de

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