Huna (hawaiianisch huna = verborgen, geheim) ist ein schamanisches Handwerk für den modernen, urbanen Menschen mit dem Ziel, den Einzelnen und die Welt zu heilen im Sinne dessen, was sich gut anfühlt. Die Lehre besteht aus philosophischen, psychologischen, spirituellen und esoterischen Elementen und interpretiert die alte schamanistisch geprägte Naturreligion Hawaiis. Huna hat im Laufe der letzten Jahrzehnte zahlreiche Anhänger vor allem in vielen Ländern Europas, in Amerika sowie im pazifischen Raum, beispielsweise Japan und Australien, erlangt.
Der hawaiianische Schamanismus basiert auf dem Tun und Wirken der hawaiianischen Kahunas und dabei insbesondere auf den „Kahuna Kupua“, den Meisterschamanen. Deren Lehre wurde traditionsgemäß mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Bereits vor der Ankunft der ersten Weißen auf Hawaii unter Captain James Cook fand eine Verfolgung der hawaiianischen Schamanen durch deren Könige statt, die sich später unter dem Einfluss der weißen Missionare fortsetzte. Die Lehre der hawaiianischen Schamanen überlebte in den sehr unzugänglichen Wäldern der Insel Kauai.
Der amerikanische New-Age-Autor Max Freedom Long (1890–1971), der in den 1920er-Jahren auf Hawaii als Lehrer tätig war, gilt als Entdecker der Huna-Lehre. Er wollte die Naturreligion der hawaiischen Ureinwohner entdecken. Fasziniert von den für ihn eindrucksvollen Fähigkeiten der Kahunas (der Priester und Schamanen Polynesiens), denen er zutraute, über magische Kenntnisse zu verfügen, versuchte er deren geheimes Wissen zu entschlüsseln. Diese verweigerten sich allerdings einer tiefergehenden Zusammenarbeit, denn aus Sicht der Hawaiier entstammte Max Freedom Long einer geistigen Tradition, welche die kulturelle Überlegenheit der damals dominierenden „westlichen“ Zivilisation für so gesichert hielt, dass er glaubte, er könne die Fähigkeiten der einheimischen Bevölkerung von einem überlegenen Standpunkt aus beurteilen, einordnen und katalogisieren.
Long ließ sich hiervon jedoch nicht beirren. Er glaubte, dass sich praktisch die gesamte Lehre in kodierter Form in Aufbau, Wortschatz und Struktur der hawaiischen Sprache widerspiegele. Nach einigen Jahren der Beschäftigung mit der hawaiischen Sprache ging er davon aus, die wesentlichen Inhalte der Naturreligion entschlüsselt und begriffen zu haben. Die so gefundenen Elemente fasste er schließlich in einem Lehrgebäude zusammen, welchem er den hawaiischen Namen Huna gab, was übersetzt Geheimnis oder geheimes Wissen bedeutet. Er veröffentlichte mehrere Bücher zum Thema und gründete 1946 die Huna Research Associates, welche sich dem weiteren Studium der von ihm aufgestellten Lehre widmete. Long leitete diese Organisation bis zum Jahr 1971, seitdem wird das Institut von seinem Nachfolger Otha Wingo geführt. Lange Jahre blieb Max Freedom Long und seine Huna Research die einzige maßgebliche Informationsquelle für an „Huna“ und hawaiischem Schamanismus Interessierte.
Der Psychologe Serge Kahili King (Geburtsname Serge King) wurde seiner eigenen Angabe zufolge von Wana Kahili in dessen Familie aufgenommen – vergleichbar der Art und Weise, wie in Deutschland Lehrlinge traditionell in die Familie eines Meisters aufgenommen wurden – und dort über viele Jahre zum Kahuna ausgebildet. Er gründete 1973 eine eigene Gesellschaft zur Verbreitung und Lehre des Huna-Systems (Order of Huna International). Er schrieb eine Reihe von Büchern über Huna und erläuterte die Lehre in Vorträgen und Seminaren. Heute ist die Version der Lehre nach Serge Kahili King die am weitesten verbreitete.
„Die Welt ist das, wofür Du sie hältst.“
Die Inhalte der Lehren Longs und Kings stehen sich prinzipiell sehr nahe, unterscheiden sich allenfalls in Punkten, die nicht von zentraler Bedeutung sind. Beide beschreiben Huna als ein System, welches den Anwender in die Lage versetzen soll, mit Hilfe der Magie auf sein Schicksal und die ihn umgebende Realität Einfluss zu nehmen.
Es wird behauptet, dass die Realität, in welcher der Mensch lebt, ein genaues Abbild von dessen bewussten wie unbewussten Überzeugungen und Glaubensvorstellungen darstelle. Man könne, so wird unterstellt, Einfluss auf die Wirklichkeit ausüben, indem man ebendiese Überzeugungen tiefgreifend und nachhaltig verändere.
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