Indisches Blumenrohr

Indisches Blumenrohr (Canna indica), auch Essbare Canna, Achira oder Kapacho, Australische Pfeilwurz genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Blumenrohr (Canna), der einzigen Gattung der Familie der Blumenrohrgewächse (Cannaceae). Die ursprüngliche Verbreitung reicht von Mexiko bis Zentralamerika. Canna indica wurde bereits um 1570 in Europa als Zierpflanze eingeführt. Seit etwa 200 Jahren wird intensiv gekreuzt und so entstanden bis heute etwa 1000 eingetragene Sorten. Sie wird als Zier- und Nahrungspflanze weltweit angepflanzt und ist in vielen frostfreien Gebieten der Welt verwildert. Der Trivialname und botanische Name Indisches Blumenrohr (Canna indica) kommt durch den Irrtum des Entdeckers von „West-Indien“ (Westindische Inseln) zustande.

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Canna indica wächst als ausdauernde krautige Pflanze.

Sie bildet verzweigte Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Rhizome werden bis zu 60 cm lang, sind in knollige Segmente gegliedert und zweizeilig von hellgrünen oder violetten schuppenförmigen Niederblättern bedeckt. In ihnen wird Stärke gespeichert. Die sehr großen Stärkekörner kann man angeblich mit dem bloßen Auge sehen.

Canna indica erreichen, je nach Sorte, Wuchshöhen von bis zu etwa 2 Metern. Sie bilden einen aufrechten, unverzweigten Stängel oder die überlappenden Blattscheiden bilden einen „Pseudostamm“. Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig angeordneten, sehr großen, einfachen Laubblätter sind gegliedert in Blattscheiden, kurze Blattstiele und Blattspreiten. Die Blattspreite weist eine Länge von 30 bis 60 cm und eine Breite von 10 bis 20 cm auf. Die parallel verlaufenden Blattnerven entspringen der Mittelrippe (nicht typisch für Einkeimblättrige).

Der auffällige, endständige, traubige Gesamtblütenstände (Infloreszenz) ist aus 6 bis 20 ein- bis zweiblütigen, monochasialen, zymösen Teilblütenständen zusammengesetzt und enthält sehr viele Blüten, 9 bis 15 cm lange Hochblätter und unscheinbare, etwa 8 Millimeter kleine, hell-purpurfarbene Deckblätter.

Die zwittrigen, meist großen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die Blütenhüllblätter sind verschieden gestaltet. Die drei freien Kelchblätter sind meist grün. Die drei Kronblätter sind grün oder schön gefärbt: je nach Sorte Farbtöne von gelb über orange und von rot bis rosafarben haben. Die Basis der Kronblätter ist mit den Staminodien zu einer Staubblattsäule verwachsen. Es sind zwei Kreise mit je ursprünglich drei Staubblättern vorhanden, aber pro Blüte gibt es nur ein fertiles Staubblatt mit einem kronblattähnlichen Staubfaden, die anderen sind zu kronblattähnlichen Staminodien umgebildet, eines der inneren Staminodien ist zurückgebogen und bildet das Labellum, bei einigen Arten fehlt ein Staminodium. Die Kronblätter und Staminodien sind meist gelb bis rot.

Die drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen (synkarpen) Fruchtknoten verwachsen, der eine weich-stachelige Oberfläche besitzt und viele zentralwinkelständige Samenanlagen enthält. Der Griffel ist kronblattähnlich abgeflacht. Der Pollen wird auf der abaxialen (achsfernen) Fläche des Griffels deponiert. Der Bestäubungsmechanismus ist sehr spezialisiert und die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie). Die Insekten nehmen den Pollen vom abgeflachten Griffel aus auf. In ihrer Heimat wird die Blüte durch Kolibris bestäubt. Dort blühen sie in den Monaten August bis Oktober.

Aus Wikipedia

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