Bremen. Weltpremiere bei der Kampfkunstschule Unger: Karina Blome und Steven Nowak wurden in den ersten Lehrergrad im Chinese Boxing erhoben. ‚Das ist etwas ganz Besonderes, weil Karina die erste Frau weltweit ist, der das gelingt‘, erklärt Sifu Frank Unger, der zusammen mit dem Direktor für Europa des Chinese Boxing Instituts International, Großmeister Manfred Steiner, die Urkunden überreichte.
Seit vier Jahren steht die 38-jährige Karina Blome täglich mehrere Stunden auf den Matten. ‚Meine Kinder haben mit dem Sport angefangen, und vom Zuschauer bin ich schließlich selbst zum Kampfsportler geworden‘, sagt Blome. Zusätzlich zum Training während der regulären Übungszeiten nahm sie Privatstunden bei Unger und Steiner. ‚Für mich ist der Sport ein schöner Ausgleich zum Stress und den Problemen des Alltags‘, so Blome. Sie ist stolz auf ihre Leistung und darauf, sich als erste Frau Instruktor ersten Grades nennen zu dürfen.
‚Beide sind sehr wissbegierig‘
Diesen Titel trägt ab sofort auch Steven Nowak. Der 20-Jährige begann vor sechs Jahren mit dem Chinese Boxing. ‚Anfangs habe ich auch täglich trainiert, aber neben Schule und Ausbildung ging das irgendwann nicht mehr‘, schaut er zurück. Bevor er sich für das Chinese Boxing entschied, probierte Nowak viele andere Sportarten aus. Die familiäre Atmosphäre in der Kampfkunstschule und der Sport an sich überzeugten ihn, Chinese Boxing intensiver zu betreiben. ‚Ich merke auch für mich selbst, dass ich ruhiger und ausgeglichener geworden bin, seitdem ich mich regelmäßig richtig auspowern kann‘, sagt Nowak.
Für ihre Trainer Frank Unger und Manfred Steiner kam die Ernennung nicht überraschend. ‚Die beiden sind sehr wissbegierig und wollen viel lernen. Ich habe teilweise gar nicht so viel Zeit, wie sie einfordern‘, erzählt Unger. Er hofft, dass ihm beide Instruktoren, die ihm bereits bei den Trainingsstunden assistieren, lange erhalten bleiben. Und Unger hofft auch auf mehr Frauen im Chinese Boxing. ‚Die gibt es zwar durchaus schon sehr zahlreich im Kampfsport, aber nach oben hin wird die Frauendichte dünner‘, sagt Großmeister Steiner.
Der Weg zu den Lehrergraden im Chinese Boxing ist nicht einfach. ‚Gerade zu Beginn muss man eventuell auch mal Schmerzen einstecken‘, so Steiner. Neben der Körperlichkeit sind aber auch eine gewisse geistige Haltung und das Miteinander beim Training sehr wichtig. Bei Nowak und Blome sah er von Beginn an viel Leidenschaft, mit der sie ihren Sport betrieben. Ihnen traut er eine lange Karriere im Kampfsport zu.
Im Chinese Boxing (allgemein als Kung Fu bekannt) gibt es keine Gürtelfarben wie beispielsweise im Judo oder Karate. Europäer unterscheiden hier in zehn Schüler- und vier Lehrergrade, die ein Kämpfer durchläuft. In China, dem Ursprungsland dieser Kampfsportart, wird diese Unterscheidung nicht getroffen.
Weitere Informationen zum Chinese Boxing gibt es im Internet unter der Adresse www.kampfkunstschule-bremen.de.
Aus:weser-kurier.de
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