Mandevilla

Der gültige wissenschaftliche Name der Gattung ist Mandevilla, nach Henry John Mandeville (1773-1861), einem britischen Gesandten in Argentinien, der die ersten Exemplare von Mandevilla laxa nach England brachte.

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Mandevilla ist eine etwa 110 bis 120 Arten umfassende Gattung neotropischer Lianen, Kletterpflanzen oder Halbsträucher in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Einige Arten sind in Kultur und in Europa als Zimmer- oder Gartenpflanze zu finden.

Die Pflanzen enthalten einen weißen (giftigen) Milchsaft.
Die Bewurzelung ist allorhiz mit einer vertikalen, zylindrischen, dünnen und verholzten Pfahlwurzel. Die Wurzeln sind vierstrahlig (tetrarch), mit vier Xylemsträngen. Im unteren Teil der Wurzel gehen die Seitenwurzeln von der Pfahlwurzel ab. Zumindest einige Mandevilla-Arten, wie zum Beispiel Mandevilla velutina oder Mandevilla illustris, bilden durch Verdickung der Hauptwurzel Rüben als unterirdische Speicherorgane aus. Diese speichern vor allem Wasser für Trockenzeiten.

Die einfachen Laubblätter sind gestielt und stehen gegenständig an der Sprossachse. Die Spreite ist dünn und häutchen- oder papierartig, selten ledrig. Die Blattgestalt ist innerhalb der Arten sehr konstant, nur bei einigen Arten aus Zentralamerika, wie zum Beispiel M. tubiflora hochvariabel. Die Blätter sind bei fast allen Arten leicht behaart, Ausnahmen sind zum Beispiel M. acutiloba und M. subsagittata.

Typisch für die Gattung ist das Vorhandensein von Drüsen, adaxial (an der Blattoberseite) an der Mittelrippe. Die Drüsen sind spindelförmig und nicht oder kaum fühlbar. Bei den Arten der Untergattung Mandevilla stehen die Drüsen nur an der Basis der Mittelrippe, bei der Untergattung Exosthostemon sind sie ungleichmäßig über die ganze Vene verstreut. Auch die Nodien der Sprossachse sind bei den meisten Arten drüsig, hier konzentrieren sich die Drüsen von allem auf die Achseln der Blattstiele. Nebenblätter sind vorhanden.

Die Blütenstände sind endständige oder in den Blattachseln entspringende Rispen und enthalten selten mehr als zwölf Blüten. Je nach Art variiert der Blütendurchmesser zwischen weniger als 1 cm und 5 cm,[3] bei manchen Zuchtformen auch darüber. Jeder Blütenstiel entspringt der Achsel eines einzelnen Tragblatts. Das Tragblatt ist oft trocken und häutchen- oder folienartig, es fällt zur Fruchtreife ab.

Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Der Kelch besteht aus fünf Kelchblättern. Diese sind eiförmig, schmal elliptisch oder fast linealisch. An der Basis der Kelchblätter finden sich Kollateren genannte mehrzellige Trichome, die Schleimstoffe absondern können.

Die Krone ist entweder trichterförmig oder stieltellerförmig. Die Farbe variiert zwischen weiß, gelblich, hellgelb, rötlich, violett oder purpurn. Seltener ist die Krone mehrfarbig. Die fünf Lappen sind eiförmig, schmal eiförmig oder umgekehrt eiförmig. Die Innenseite der Blütenhülle ist flaumig behaart.

Es ist nur ein Kreis aus fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubblätter reichen nie aus der Blütenhülle heraus. Die Antheren sind länglich, oder schmal länglich, typischerweise sind sie auseinanderragend und mit dem Pistill verwachsen. Die Filamente sind nicht verwachsen und behaart.

Der Fruchtknoten ist oberständig. Der Griffelkopf ist schirmförmig und häufig fünfeckig. Die beiden Fruchtblätter sind apocarp, das heißt nicht verwachsen, berühren sich aber an der Spitze.

Die Früchte sind apocarpe, nicht verwachsene, oder sehr selten auch synkarpe, verwachsene Kapselfrüchte. Sie sind zylindrisch oder perlschnurförmig. Üblicherweise sind sie behaart oder drüsig, selten kahl.

Die zahlreichen Samen sind länglich oder gedrungen und längsgefurcht. Sie sind an einer Seite geschopft.

Die Bestäubung von Mandevilla funktioniert über Zoogamie, das heißt Bestäubung durch Tiere. Untersuchungen an Mandevilla pentlandiana in Argentinien ergaben Hummeln (Bombus), die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) und der Goldbauch-Smaragdkolibri (Chlorostilbon lucidus), einen Kolibri, als Bestäuber. Die Pflanze bietet den Bestäubern dazu Nektar an. Dieselbe Untersuchung ergab, dass eine einzelne Blüte stets etwa 2 Milligramm Zucker bereithält (eine Infloreszenz etwa 11 Milligramm), und in ihrer mehrtägigen Öffnungszeit insgesamt etwa 5 bis 6 Milligramm produziert.

Aus Wikipedia

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