Mutig zu sein kann man auch lernen: „Probleme lösen, selbst entscheiden“

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist eine innere Haltung“, sagt Psychologin Boglarka Hadinger. Kommendes Wochenende referiert sie im Bildungshaus Schloss Puchberg zum Thema.

OÖN: Ihr Vortrag heißt „Mut ist nicht bloß ein Gefühl“. Was ist Mut denn dann?

Hadinger: Mut ist eine innere Haltung. Wenn wir „Mut fassen“, richten wir uns innerlich auf. Mut ist von einem Gefühl begleitet, aber nicht durch ein Gefühl entstanden.

OÖN: Ist ein starkes Selbstwertgefühl die Voraussetzung für Mut?

Hadinger: Nicht unbedingt. Wir können völlig unabhängig vom Selbstwertgefühl mutig werden, es kommt nur auf den Sinn an, weshalb wir Mut beweisen. Deshalb sollten wir einem Menschen nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen. Sonst hat er nie die Chance, mutig zu sein.

OÖN: Wie kann man sich selbst ermutigen?

Hadinger: Ermutigend können Erinnerungen sein und vertraute Menschen. Man sollte sich immer bewusst machen, dass man selbst entscheidet, wie man auf gewisse Situationen reagiert und was mit einem passiert. Man darf selbst entscheiden. Das macht doch Mut. Oder?

OÖN: Wenn uns jemand etwas nicht zutraut und wir es dennoch meistern, werden wir dann indirekt von dieser Person ermutigt?

Hadinger: Ja. Nach einer kurzen Schockphase schon. Meist ist es so, dass sich plötzlich alles in einem „aufbäumt“ und wir aus einem sehr inneren Widerstand sehr stark werden.

OÖN: Für welche Zielgruppe sind der Vortrag und der Workshop?

Hadinger: Für Jugendliche und Erwachsene wird sich eine geheimnisvolle Welt der Ermutigung öffnen. Der Inhalt ist für das eigene alltägliche Leben.

Aus:Nachrichten.at

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