Oleander

Sah mich in Deinen Augen
und dacht‘ an Deine Seele
Weisser Oleander

Remansillo(kleines stilles Wasser) von Federico García Lorca

Weißer Oleander,
Blüte der Unschuld,
gespickt von dem frischen Tau
eines neuen tages.
Farbe eines Engels,
Essence einer Kobra.

Weißer oleander

Oleander von Carina

Nerium oleander, Hundsgiftgewächse.
Die Bezeichnung Oleander setzt sich zusammen aus olea für Ölbaum und andreios für kräftig. Der Gattungsname Nerium entstammt dem griechischen Wort nerion für nass und weist somit auf den Standort der Pflanze hin.

Der Oleander wächst als Strauch und manchmal auch als kleiner Baum. Seine rosafarbenen oder weißen Blüten stehen in Trugdolden und haben 5 Blütenblätter. Sie erscheinen von Juli – September. Die ledrigen Blätter haben eine lanzettliche Form und stehen gewöhnlich zu dritt in einem Quirl. Die Pflanze wächst bis zu 6 m hoch.

Oleander stammt aus dem Mittelmeergebiet, wo er ausgezeichnet an trockene Lebensräume angepasst ist. Er sucht sich aber dennoch Standorte aus, an denen etwas mehr Wasser vorkommt.

Die Pflanze enthält das herzwirksame Glycosid Oleandrin.
Die Vergiftungssymptome sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, Krämpfe, blaue Lippen und Hände. Die Glycoside bewirken Herzrhythmusstörungen, was bei entsprechend starker Vergiftung nach 2 – 3 Stunden auch zum Tod durch Herzlähmung führen kann. Die Wirkung des Giftes gleicht dem des Roten Fingerhutes. Teilweise kommt es auch bei Berührung der Pflanze zu Hautreizungen. Der Milchsaft kann durch Wunden in die Haut eindringen und so zu Vergiftung führen.

Oleander ist für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Schafe und Ziegen tödlich giftig. Desgleichen für Hunde und Katzen, für Nager, wie Hasen und Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sowie für Vögel.  Die Vergiftungssymptome sind Pupillenerweiterung, Absinken der Körpertemperatur und damit verbunden kühle Beine sowie Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall. Der Tod tritt, wie beim Menschen, durch Herzlähmung ein.

Oleander findet medizinisch Anwendung als Herzmittel. In der Homöopathie nutzt man seine Wirkung bei Schädigung und Schwäche des Herzmuskels, Angina pectoris, Ödemen sowie bei Magen- und Darmentzündungen.

Schon unter Alexander dem Großen muss die Giftwirkung des Oleanders bekannt gewesen sein. Es wird berichtet, dass die Pflanze den Zugtieren gefährlich geworden ist, nachdem sie von ihr gefressen haben. Auch Dioscurides weiß darüber zu berichten, dass die Pflanze: „… Mauleseln, Hunden, Eseln und vielen anderen vierfüßigen Tieren ein tödliches Gift sei.“  Er empfiehlt sie aber auch mit Wein getrunken gegen Schlangenbisse. Auch Theophrast, Plinius und Galen beschrieben die Wirkung des Oleanders. In der mittelalterlichen Volksheilkunde benutzte man ihn gegen Parasiten und als Rattengift.
Es wird auch berichtet, dass Soldaten Napoleons starben, nachdem sie Fleisch gegessen hatten, das auf Oleanderspießen gebraten war.  Oleander wird seit dem 16. Jahrhundert als Zierpflanze gehalten. Bei Tabernaemontanus lesen wir unter anderem: „Wann man mit diesem Kraut der Feldmäus Löcher zustopffet / so müssen sie sterben. Die Jäger schmieren auch die Pfeil mit diesem Safft die wilden Thier damit zu erlegen und tödten.“
Carina

Aus: Botanikus

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