Pflanzenreiche Pablo Neruda

Auf die Länder ohne Namen, ohne Zahl, fuhr,

aus anderen Gegenden kommend, der Wind herab,
brachte der Regen himmlische Fäden
und der Gott der wassergesättigten Altäre
schenkte die Blumen und das Leben.

In der Fruchtbarkeit wuchs die Zeit.

Der Jacarandá trieb Blütenschaum aus
wie überseeischer Glanz,
die Andentanne mit ihren borstigen Lanzen
reckte sich stattlich gegen den Schnee,
der urweltliche Mahagonibaum
schwitzte Blut aus seiner Krone.
Und im Süden der Lärchen
waren der Donnerbaum, der rote Baum,
der Stachelbaum, der Mutterbaum,
der zinnoberrote Kapokbaum, der Kautschukbaum,
von irdischer Fülle und Klang,
waren das Sein der Erde.

Ein neu verströmender Duft
erfüllte, aus den Spalten der Erde
dringend, das Atmen,
verwandelt in Rauch und Wohlgeruch:
der wilde Tabak erhob sich
wie ein Rosenstrauch in die Luft.

von Mikis Theodorakis live im Konzerthaus Berlin

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