Regenbrachvogel

Brachvögel hoch die Kreise drehn,
Dort wo durchs düstre Hochlandgrün
Braunbrüstige junge Schnitter ziehn
Und schwarz am hellen Himmel stehn.

Impression – Les Silhouettes von Oscar Wilde



Der König ritt durchs Moorland,
Voll rotem Heidekraut,
Die Bienen summten dröhnend,
Und Vögel kreischten laut.

Heather ale von Robert Louis Stevenson 

calidris ferruginea in der Charca von Maspalomas von Carina

Der Regenbrachvogel (Numenius phaeopus) ist mit einer Spannweite um die 80 cm viel kleiner als der Große Brachvogel, auch der Schnabel ist kürzer und der Oberkopf ist hell und dunkel gestreift. Der Ruf dieses Vogels ähnelt einem hellen Trillern.

In Mitteleuropa ist der Regenbrachvogel ein regelmäßiger Durchzügler im Herbst und Frühjahr. Er ist am häufigsten an den Küsten, regelmäßig aber auch im Binnenland zu beobachten. Einzelne Regenbrachvögel übersommern gelegentlich auch an den Küsten im Nordwesten Mitteleuropas

Der Regenbrachvogel erreicht eine Körperlänge von 40 bis 46 Zentimeter. Männchen wiegen zwischen 268 und 550 Gramm. Weibchen erreichen ein Gewicht zwischen 315 und 600 Gramm. Verglichen zu dem sehr ähnlichen Großen Brachvogel hat der Regenbrachvogel verhältnismäßig kürzere Beinen und einen kürzeren und gleichmäßiger gekrümmten Schnabel. Der Scheitel ist auffallend dunkelbraun und wird durch eine helle, cremefarbene Mittellinie zweigeteilt. Rücken, Brust und Flanken sind dicht gefleckt. Der Bürzel ist weiß, was ihn unter anderem vom Zwerg- und vom Eskimobrachvogel unterscheidet, die beide braune Bürzel haben.

Die frisch geschlüpften Jungvögel sind auf der Oberseite hell gelblichbraun und auf der Körperunterseite weißlich beige. An der Brust geht die Färbung in ein intensiveres Beige über. Auf dem Oberkopf befinden sich zwei parallel zueinander verlaufende schwarze Streifen, die auf der Stirn und im Nacken ineinander laufen. Der Zügelstreif ist kurz, schmal und dunkel und bei einzelnen Individuen nur undeutlich ausgeprägt. Der Augenstreif ist deutlich breiter und deutlicher ausgeprägt. Auf dem Mantel und dem Vorderrücken befinden sich vier parallele dunkle Streifen. Auf dem Hinterrücken findet sich ähnlich wie bei den Jungvögeln des Großen Brachvogels ein dunkler, ringförmiger Fleck, der einen helleren Fleck einschließt. Die Beine und Zehen sind bläulich grau und die Krallen sind dunkelgrau.

Das Brutareal des Regenbrachvogels erstreckt sich über die Tundren und die boreale Taigazone im Norden Eurasiens. Größere Verbreitungslücken gibt es in Mittel- und Ostsibirien. Die Art kommt ferner im Westen und Norden Alaskas sowie im Nordwesten Kanadas vor. Regenbrachvögel sind überwiegend Langstreckenzieher. Ihre Hauptüberwinterungsgebiete finden sich an den Küsten Afrikas, des Persischen Golfs, Indischer Ozeans, Südostasiens und Australien. An den Küsten Westeuropas und an der Nordseeküste überwintern nur einzelne Individuen. Der Winterbestand an den atlantischen Küste Afrikas beträgt dagegen 50.000 Individuen.

Die Regenbrachvögel leben in nordischen Mooren, vermoorten Seeufern, Strandwiesen und im Wiederaufwuchs nach Waldbränden, aber immer nahe am Wasser. Während des Durchzugs sind sie an sandigen, schlammigen aber vor allem an felsigen Küsten zu beobachten. In den tropischen Winterquartieren hält er sich an Korallenriffen, in Mangrovensümpfen und an offenen Küsten auf.

Der Regenbrachvogel ortet seine Nahrung zu einem sehr großen Teil visuell, so dass die Beute überwiegend aus oberflächenbewohnenden Organismen besteht. An den Küsten sind Krabben, Garnelen, Sandhüpfer und Meeresschnecken wie Ufer- und Wellhornschneckn seine Hauptnahrung. Im Binnenland frisst er überwiegend Insekten und deren Larven sowie Schnecken und Regenwürmer. Vor allem während der Brutzeit spielt vegetabilische Nahrung eine Rolle. Eine besondere Bedeutung haben die Beeren der Schwarzen Krähenbeere.

Carina

Aus Wikipedia

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