Spaziergänge sorgen tatsächlich für gute Laune

Schon fünf Minuten körperliche Aktivität im Grünen verbessert Stimmung und Selbstwertgefühl deutlich. Kurze Spaziergänge im Park und am Wasser genügen besonders bei jungen Leuten, um die Selbstachtung zu steigern und Stimmungstiefs zu verbessern. Aber auch hier gilt: Es kommt nicht auf die Länge an.Eine gute Nachricht für gestresste Menschen mit wenig Zeit: Schon fünf Minuten körperliche Aktivität im Grünen verbessert Stimmung und Selbstwertgefühl deutlich. Nach einer aktuellen Studie englischer Forscher wirkt die Natur allerdings nicht auf alle Menschen gleich – bei jungen ist die heilsame Wirkung offenbar stärker als bei älteren Leuten. Ist außer reichlich Blattgrün und Gebüsch auch noch Wasser in der Nähe, wird der positive Effekt noch einmal erhöht, so berichten die Wissenschaftler. Die Resultate zeigen die große Bedeutung von Parks und Bäumen in Städten und in der Umgebung von Unternehmen. Begrünte Erholungszonen sollten deshalb auch von Stadtplanern und Politikern berücksichtigt werden, empfehlen die Forscher. Joe Barton und Jules Pretty von der University of Essex in Colchester analysierten zehn bestehende Studien mit insgesamt 1252 Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und psychischen Zustands. Diese Studien haben mit den gleichen Methoden die Wirkung eines aktiven Aufenthaltes in der Natur auf die Stimmung und den Selbstwert gemessen. Die untersuchten Naturaufenthalte reichen von Wandern und Fahrradfahren über Fischen und Bootfahren bis hin zu Reiten und Gartenarbeit. Hochgefühl und Selbstwert gelten unter Psychologen als wichtige Indikatoren für die psychische Gesundheit – geringe Selbstachtung und ein andauerndes Stimmungstief sind häufig anzutreffende Symptome bei Depressionen. Die Wissenschaftler zeichneten aus ihren Daten Kurven auf, die die Dauer des Naturerlebnisses und seine Wirkung in Beziehung setzt. Daraus ermittelten sie die Veränderung von Selbstachtung und Stimmung abhängig vom zeitlichen Umfang der „grünen“ Aktivitäten. Dabei zeigte sich, dass zu Beginn einer Freiluftaktion eine sofortige positive Wirkung auf die Psyche einsetzt. Die Stimmung helle sich über rund fünf Minuten immer stärker auf, auch das Selbstbewusstsein nehme deutlich zu, fassen die Briten in ihrer Studie zusammen. Längere Aufenthalte im Grünen ergaben zwar weitere Vorteile, doch die Wirkung war nicht mehr so intensiv. In der Anfangsphase scheint nach Meinung der Biowissenschaftler die Psyche besonders sensibel auf die Bewegung in einer grünen Umwelt zu reagieren. Zudem ist die Wirkung auf die Selbstachtung am stärksten bei jungen Leuten – aber auch psychisch labile Menschen reagieren positiv. Besonders vorteilhaft wirkt sich das Grün der Natur aus, wenn auch Gewässer vorhanden sind wie Flüsse, Seen oder das Meer. „Gehetzte Menschen in einer stressigen Umgebung sollten regelmäßig an die frische Luft gehen“, rät Pretty. Die Selbstmedikation durch den Aufenthalt im Grünen bringe Vorteile für alle Bevölkerungsgruppen und die Gesellschaft und habe Auswirkungen auf die Kosten des Gesundheitswesens. Aus:Welt.de

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