Stocktanz

Du niemals vertrauen geistigen Führern die nicht können tanzen.
Mr. Miyagi in Karate Kid III

Tanzen ist ein Gedicht, von dem jede Bewegung ein Wort ist.
Mata Hari.

Erst tanzen, dann denken, das ist die natürliche Ordnung,
Samuel Beckett

Der Tahtib ist der Kampftanz aus dem Süden Ägyptens.
Ein Tanz, der langsam mit dem Umkreisen der beiden Gegner beginnt, von Imponiergesten getragen ein genaues Fixieren des Gegners beinhaltet und dann zu schnellen Angriffen und Abwehrtechniken übergeht. All dies findet zur Musik statt. Die Tänzer/Kämpfer bewegen sich immer im Rhythmus, im Fluss der Musik. Woher dieser martialische Brauch des Tanzens mit einem Stock, der auch zur tödlichen Waffe werden kann? Eine recht plausible – wenn auch ebenfalls nicht belegbare Erklärung wäre, dass sich das Tahtib in einer Zeit entwickelt hat, wo dem einfachen Volk das tragen von Waffen verboten war. Ein Stock als Alltagsgegenstand musste also zur Verteidigung und zum Angriff dienen. Um hier eine entsprechende Ertüchtigung zu erfahren – ohne, dass es Anlass zu Verboten oder Repressalien der Obrigkeit geben konnte, machte man eine Art Tanz daraus. Auch hier kann man Ähnlichkeiten in anderen Kulturen finden: Die Nunchakos in Japan/ Okinawa (die sich wohl aus Dreschflegeln entwickelten) und auch die Capoera Brasiliens.

Auf diesem Männertanz basieren wohl die Saidi- und Ghawaze-Frauentänze mit dem Stock. Sie sind eine weibliche Umsetzung, oft auch Karikatur des männlichen Tanzes.

Im Arabischen wird der Tanz der Frauen als Raqs el Assaya bezeichnet.

Die Frauen demonstrieren hier nicht in erster Linie – wie die Männer – ihre Fertigkeit mit dem Stock, sondern benutzen den Stock um ihre Tanzbewegungen zu unterstreichen, hervorzuheben. Der Duellcharakter ist bei weiblichen Tänzen nicht zu sehen

Carina

Aus: Bastet online

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