Türkentaube

Hier beginnt der Abgesang:
Lieb und Treue starben hin,
Phoenix und die Taube fliehn
Flammend in den Untergang
Der Phoenix und die Taube,1601, William Shakespeare

Die Taube hat sich geirrt,
geirrt.
Anstatt in den Norden, ging sie in den Süden.
Sie glaubte, dass Weizen Wasser war. Sie irrte sich.
Sie glaubte, dass das Meer der Himmel war;
dass die Nacht, der Morgen …
Die Taube, ein Gedicht von Rafael Alberti seinen chilenischen Kollegen Pablo Neruda gewidmet und trotz seinen Alters immer noch in der Erinnerung von Millionen von Menschen, denn es wurde 1969 vom talentierten spanischen Sänger Joan Manuel Serrat aufgenommen.

Ich trage in meiner Hand die Taube die über dem Samen schläft
und seinem dicken Ferment aus Kalk und Blut
lebt der August ,
Geboren in den Wäldern, Pablo Neruda

Türkentaube von Carina

Die Türkentaube (Streptopelia decaocto) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie hat ihren Namen deshalb, weil die Art erst seit den 1930er Jahren aus Südosten nach Mittel- und inzwischen auch nach Nord- und Westeuropa eingewandert ist.

Die Türkentaube ist 28 bis 33 cm lang. Das Gefieder ist einheitlich hell-beigebraun, nur die Flügelspitzen sind etwas dunkler, der Kopf und die Unterseite etwas heller. Das rötliche Auge hat einen schmalen weißen Augenring. Auffälligstes Merkmal ist der schwarze Nackenring. Die Geschlechter sehen gleich aus.

Der Ruf ist ein dumpfes dreisilbiges Gurren, das wie bei vielen Taubenarten eine Betonung auf der zweiten Silbe hat. Während des Balzfluges gibt sie oft mehrfach hintereinander heiser klingende Rufe von sich.

Türkentauben sind Kulturfolger. Sie stammen ursprünglich aus Asien, aber da sie auch in nördlicheren Bereichen Europas durch Landwirtschafts- und Hausabfälle ein immer besseres Nahrungsangebot vorfanden, dehnten sie sich im Laufe des letzten Jahrhunderts über ganz Europa aus. Sie haben sich nun als Standvögel etabliert und leben in Parks und Gärten, immer in der Nähe von Siedlungen, gerne in ruhigen Wohngebieten, in denen es ein paar Nadelbäume gibt. Letztere brauchen sie, da sie bevorzugt in Nadelbäumen brüten. Sie sind nicht sehr scheu. Eine Zeit lang hatten wir immer einige im Hof, die in die Küche reinkamen, wenn niemand da war.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Türkentaube reichte von der europäischen Türkei bis nach Japan (sie ist das Wappentier der japanischen Präfektur Saitama).

Türkentauben ernähren sich von Samen, Getreide und Früchten.
Ihr Nest ist wie das der meisten Tauben nur dürftig, besteht nur aus wenigen Halmen und Zweigen und wird meist hoch oben in Bäumen gebaut. Es werden 1–2 Eier ausgebrütet. Nach 13 oder 14 Tagen schlüpfen die Jungen. Türkentauben brüten oft mehrmals hintereinander, da sie oft hohe Verlustraten durch Prädatoren (Beutegreifer) (Katzen, Elstern, Eichelhäher oder Eichhörnchen) haben. Jungvögeln fehlt der schwarze Nackenring.

Carina

Aus: Wikipedia

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