11 Krieg 2.Teil

Im fernen Osten konnte Japan innerhalb weniger Monate seinen Machtbereich über grosse Teile des britischen und niederländischen Kolonialreiches (Malaya, Nordborneo, Celebes, Hong Kong, Singapur, Sumatra, Java) die Philippinen und West-Aleuten ausdehnen. In der Schlacht bei der Midwayinseln (4.-6.6.) erwies sich erstmals die Überlegenheit der amerikanischen See-und Luftstreitkräfte, die seit August wirksame allierte Operationen möglich machten.

In Nordafrika wurde Rommel auf die Westcyrenaika zurückgeworfen. Im Januar 42 schlug er zurück, eroberte im Juni Tobruk und stiess bis El-Alamein. Ein Durchsbruchversuch auf den Suezkanal (30.-31.8.) scheiterte. Die Ausdehnung des U-boot Krieges auf die amerikanische Küste bracht die allierte Schifffahrt vorrübergehend in schwere Bedrängnis.

Im Osten zunächst noch bedeutende deutsche Erfolge. Während des Kampfes um Sewastopol (Juni 42) trat die Südfront (mit Verbündeten) auf die untere Wolga und den Kaukasus an (28.6.42). Am 21.8. wurde auf dem Elbrus die deutsche Flagge gehisst, der Vorstoss auf Baku aber misslang. Am 29.4.42 erreichte die 6.Armee die Wolga nördlich von Stalingrad. In schweren Kämpfen konnten zwei drittel der Stadt erobert werden. Am 19.11.42 begann die russische Offensive, der in 2 Tagen die Einschliessung Stalingrads, bis Ende November der Stoss bis zum Tschir gelang. Ein Einsatzversuch Mansteins gelangte bis dicht vor den Einschliessungsring (19.12.), aber Hitler verbot den Ausbruch der 6.Armee, deren Reste am 31.3.43 kapitulieren musste. Inzwischen näherte sich die Rote Armee Rostow. Die deutsche Kaukasusarmee konnte z.T. noch ausweichen, der Rest verteidigte sich im Kubanbrückenkopf, der bis Oktober 43 geräumt wurde.

Auch in Afrika zeichnete sich eine Katastrophe ab. Am 3.11.42 wurde die Front bei El-Alamein durchstossen, am 8.11. landeten britisch amerikanische Verbände in Marokko und Algerien. Nach der Besetzung Südfrankreichs durch deutsche Truppen gelang es in Tunesien eine neue Front aufzubauen welche die aus Tripolis vertriebene Afrika-Armee aufnehmen konnte. Nach schweren Kämpfen mussten die deutsch italienischen in Tunis kapitulieren (12.5.43). Zur gleichen Zeit musste die Atlantikschlacht wegen der hohen U-Seebootverluste abgebrochen werden, im Luftkrieg begann sich die starke allierte Überlegenheit auszuwirken, die sich seit März 1942 in systmatischen Angriffen gegen deutsche Industrieanlagen und Wohnzentren richtete.

In Italien errichteten die Westmächte die von der USSR lange geforderte „Zweite Front“. Nach der Eroberung Siziliens (10.7.-17.8.43) landeten ihre Truppen am 3.9.in Kalabrien. Am gleichen Tage unterzeichnete Italien, nachdem Mussolini verhaftet worden war (25.7) den Waffenstillstand. Nach vorübergehendem Widerstand in Volturno konnte von Oktober 1943 bis Mai 1944 die deutsche Stellung bei Cassino gehalten werden, denn südlich von Bologna.

In der USSR hatte die deutsche Südfront wieder stabilisiert werden können. Nach Zurücknahme von Frontvorsprüngen war Ende März 1943 eine ziemlich gradlinige Front von Leningrad bis westlich von Rostow hergestellt. Ein letzter Versuch, die Initiative im O wiederzugewinnen und den russischen Frontbogen um Kursk abzuschneiden (5.9.) brach nach wenigen Tagen in der Gegenoffensive zusammen, die zu einem allgemeinen russischen Angriff im S auswuchs. Bis Oktober wurde das Gebiet bis zum Dnjepr besetzt und die Krim abgeschnitten. Im Januar 1944 überschritt die Rote Armee die ehemalige polnische Grenze, bis April war der Raum zwischen Pripet und den Karpaten in ihrer Hand. Im Nordabschnitt stiess sie Anfang 1944 in den baltischen Raum vor. Finnland musste Waffenstillstandsverhandlungen aufnehmen (Abschluss 4.9.44), in Ungarn übernahmen deutsche Truppen die Gewalt (19.3.). Am 22.6.44 zerbrach die Heeresgruppe Mitte unter einem russischen Angriff, der Ende Juli in der Linie Riga-ostpreussischen Grenze-Warschau-Karpaten zum stehen gebracht werden konnte. Aus politischen Gründen liess die USSR den Warschauer Aufstand der Polen (1.8.-2.10.) ohne Hilfe.

Seit August drangen russische Truppen in den Donauraum ein, Rumänien und Bulgarien kapitulierten (24.-25.8.) Am Theiss konnte eine neue deutsche Front errichtet werden, die bis Jahresende auf den Gran zurückgedrängt wurde(Kämpfe um Budapest). Seit September wurden die gefährdeten deutschen Kräfte aus Griechenland und Jugoslawien zurückgeführt. Mitte Oktober 44 wurde die Heeresgruppe Nord im Kurland eingeschlossen.

Der Luftkrieg wurde von den Allierten seit Sommer 1943 mit grösster Intensität geführt. Die deutschen Vergeltungswaffen (V1-V2) verloren ihre Abschussbasen, ehe sie voll zur Wirkung gebracht werden konnten. Die deutsche Hochseeflotte erlitt schwere Verluste.

In Frankreich landeten nach starker Luftvorbereitung am 6.6.1944 allierte Truppen an der normannischen Küste und konnten ihre Brückenköpfe vereinigen und erweitern. Am 1.8. stiessen die Amerikaner aus Avranches vor; die Loire wurde am 10., Paris am 25.8.1944 erreicht. Ein Teil der deutschen Verbände wurde bei Palaise eingeschlossen (19.8.). Am 15. landeten amerikanisch-französische Truppen bei Cannes. Im Stoss nach N vereinigten sie sich im Elsass mit der Armeegruppe Bradley (September) die über die obere Seine vorgestossen war. Frankreich und Belgien war in der Hand der Allierten. Am 21.10. eroberten sie Aachen, am 22.11.44 Metz. Ein deutscher Versuch, mit einer Offensive in den Ardennen das Schicksal zu wenden (16.-26.12.44) brach an Materialmangel und allierten Luftangriffen zusammen. Im Osten trat am 12.1.45 die Rote Armee zum Angriff an; am 23.1. überschritt sie die Oder, am 26.1. war Ostpreussen abgeschnitten, am 8.2. die Neisse erreicht. Nach der Eroberung Stettins (18.3.) begann der Stoss gegen Österreich. Wien fiel am 3.4.45 in der CRS brach ein Aufstand aus. Mitte April begann die Offensive gegen das innere Deutschland. Berlin wurde am 24.4.45 eingeschlossen, am 25.4.45 trafen sich die russischen und amerikanischen Truppen bei Torgau.

Im Westen begann die britische Offensive am Niederrhein am 8.2.45, die amerikanische beiderseits Köln am 23.2.45. Am 7.3. fiel die Brücke von Remagen unversehrt in amerikanische Hand. Bis Anfang Mai waren die in der Konferenz von Jalta vereinbarten Linien erreicht. Am Brenner (1.5.) Einstellung der Kampfhandlungen in Italien, in Österreich und Böhmen begegneten sich die Angriffspitzen aus Ost, West und Süd. Donitz nach Hitlers Selbstmord Reichskanzler, blieb nur noch die Anerkennung der bedingunslosen Kapitulation (Unterzeichnung am 7.5. in Reims, am 8.5. in Karshorst).

Share

Hinterlass eine Antwort