Die Steinhügel

In unseren Spaziergängen, gibt es manchmal keinen gekennzeichneten Weg in der schönen Landschaft, die die Natur uns, die sie erkunden möchten, so reichlich beschert und damit wir den Weg finden, hinterlassen Menschen, die vorher vorbei gegangen sind, kleine Steinhügel als Wegweiser, die Cairns.
Carina

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Steinmännchen
Steinmännchen, Steinmann, Steinmandl oder Steinmanderl, auch Steindauben, sind aufeinander gestapelte Steine in Form kleiner Hügel oder Türmchen. Sie entstanden als archaische Form des Wegzeichens, werden aber bis heute weltweit benutzt. Die Markierung soll insbesondere in unwegsamem und unübersichtlichem Gelände – wie Gebirge, Hochgebirge, Steppe und Wüsten – die Orientierung erleichtern. Steinmännchen sind oder waren in allen besiedelten Gebieten der Erde verbreitet. In verschiedenen Kulturen sind mit ihnen weitere, oft religiöse Gebräuche verbunden. Diese Markierungen sind von manchmal ähnlich aussehenden Hügelgräbern und Cairns zu unterscheiden; in manchen Sprachen (z.B. Englisch oder Französisch) werden Steinmänner allerdings ebenfalls als cairn bezeichnet.

Bereits im Antiken Griechenland erhielten als Wegmarkierung angelegte Steinmännchen eine zusätzliche kulturelle Bedeutung. Aus ihnen entwickelten sich die Hermen, an Wegkreuzungen angelegte Kultbilder des Weggottes Hermes, dessen Name mit dem altgriechischen Begriff für einen Steinhaufen hermaion in Verbindung steht.

Einer norwegischen Überlieferung zufolge sollte der Wanderer auf jeden Steinmann einen Stein legen, um unbehelligt von Trollen zu bleiben. Auch heute sind Wanderer angehalten, zumindest bei teilweise abgetragenen oder beschädigten Steinmännern (nicht nur jene auf den Gipfeln der Berge) mit einem oder mehreren Steinen zur Erhaltung der Wegzeichen beizutragen.

In Schweden dienen Steinmännchen unter der Bezeichnung Reichsrösen (riksrösen) auch als Grenzmarkierung.

In Island ist die Bedeutung umstritten. Einige halten sie tatsächlich für Talismane, zum Schutz vor Trollen (wohl besser zum Schutz vor Unwettern), andere behaupten, sie dienen zur Orientierung bei Nebel, der in Island sehr häufig herrscht. Ursprünglich standen diese Steintürme tatsächlich in Sichtweite auseinander, sind aber meistens über die Jahrhunderte verfallen. Exakte Forschungen dauern an.

Bei den Inuit in der Arktis haben Inuksuk (Steinmännchen in Inuktitut, der Sprachfamilie kanadischer Inuit genannt) vielfältige Markierungsfunktionen und verweisen auf bedeutende Orte. Ein Inuksuk mit zwei getrennten Beinen an einem Ufer zeigt einen befahrbaren Kanal an, ein Inuksuk an einem See verweist auf gute Fischgründe an der markierten Stelle und so weit im See, wie das Steinmännchen vom Ufer entfernt ist.

Bemerkenswert ist die Verwendung von Inuksuk als „Helfer“ bei der Jagd auf Rentiere. Die Inuit bauten Reihen von Steinmännchen mit „Haaren“ aus Rentierflechten; von wenigen Menschen aufgescheucht, wurden die Tiere dadurch direkt auf die Rotte der Jäger zugetrieben, so dass auch kleine Jagdgemeinschaften im weitgehend offenen Gelände schnelle Huftiere erlegen konnten.

Der Dominikanermönch Felix Fabri beobachtete 1483 auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land und zum Berg Sinai:
„Der Steinhaufen auf dem Gipfel war aber ein Wegzeiger, denn überall in der Wüste sind auf Bergspitzen Steinhaufen aufgeschichtet, mit denen man anzeigt, durch welche Täler man gehen muss; und wenn es diese Zeichen nicht gäbe, könnte niemand durch die Wüste ziehen, weil die meisten größeren Täler nicht durchgängig sind, sondern sich an den Enden schließen, und so wäre man, nachdem man dem Talverlauf folgend drei oder vier Tage lang gewandert ist, schließlich zur Umkehr gezwungen. So ist es auch bei einem klippenreichen Meer; an ihm stellt man auf Anhöhen Steinhaufen als Seezeichen auf; und wenn es diese nicht gäbe, würden viele Schiffe, die ihren Kurs auf die Klippen nehmen, auf Sandbänke laufen oder in Strudel geraten. So würden auch hier viele Menschen umkommen, wenn diese Zeichen nicht auf den Bergen stünden.“

– Felix Fabri (aus dem Lateinischen übersetzt von Herbert Wiegandt)

Aus Wikipedia

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