vom Verb noru: ansagen, erzählen) sind ritualisierte Gebete im Shintō. Sie richten sich stets an einen oder mehrere Kami und werden in altertümlichem Japanisch vom jeweils obersten Shintō-Priester rezitiert.
Norito sind seit der Veröffentlichung der Gebets-Sammlungen im Engishiki des 10. Jahrhunderts in hohem Maße standardisiert worden auf 27 Stück. Zumeist ändern sich im vorgetragenen Text lediglich der Anlass des mit dem Norito zusammen dargebrachten Opfers an den oder die Kami, der Name des Opfernden, der Name des vollziehenden Priesters und der Anlass des Opfers.
Die Wirksamkeit (in Bezug auf die Gunst des oder der Kami, an den oder die man sich wendet) eines Norito soll von der Perfektion der Wiedergabe abhängen: Die allgemeine Auffassung im Shintō besagt, dass nur fehlerfrei vorgetragene Norito die Erfüllung der damit vorgetragenen Bitte garantieren (vgl. Kotodama). Allerdings sind Norito nur indirekt Gebete im Sinne von an den oder die Kami gerichteten Bitten, vielmehr handelt es sich bei ihnen um eine Form von Respekts- oder Dankbarkeitsbezeugung, welche die Harmonie mit den Kami bestätigen soll.
Jede Zeremonie und jedes Fest (Matsuri) im Shintō hat mindestens ein passendes Norito. Im Staats-Shintō wurden die in den Shintō-Schreinen vorgetragenen und bis dato noch oft uneinheitlichen Norito weitestgehend durch die Regierung für ganz Japan standardisiert, was jedoch nach Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise wieder rückgängig gemacht wurde.
Aus: Wikipedia
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