Frohe Hundertjahre des InternationalenTages der Frau

Waehrend wir ueber den super Post von gestern „Puppe“ aus Moon in the water sprachen, in dem der Tag der Maedchen in Japan erwaehnt wird, fiel uns ein, dass heute der Internationale Tag der Frau ist und in Wikipedia fanden wir, dass ausserdem die Hundertjahresfeier ist. Frohe Hundert Jahre des Tages der Frau! Das war gestern Nachmittag, es blieb wenig Zeit um etwas vorzubereiten, aber mir fiel der tolle Artikel ueber Aikido und die Frau von einer Kollegin aus Tenerife ein, den ich vor Jahren publizierte.


Virginia Mayhew war eine der einzigen beiden Frauen, direkte Schuelerinen von O-Sensei, Morihei Ueshiba


Aikido und die Frau
In unserer Gesellschaft gibt es eine hierarchische Ungleichheit zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht, das mit sehr festen Anordnungen ausgedrückt wird und es gibt Stereotypen wie eine Frau zu sein und wie ein Mann zu sein hat, mit der Einteilung von Wert, Rang, Status und Macht für jeden. Unter diesem Androzentrismus werden Frauen als Stütze des Emotionalen, Haeuslichen, Irrationalen, Passiven und so weiter definiert. Stattdessen werden Männer als wirtschaftliche Unterstützer der Familie gesehen, mit einer Kapazität für wichtige Entscheidungen, Erfolgreich sein und so weiter. All dies wird kulturell übersetzt als Akzeptanz der männlichen Überlegenheit und der weiblicher Unterlegenheit und ist eine unausweichliche Realität. Eine Konsequenz dieses Denken ist der Glaube, dass Frauen, aus biologischer Sicht, sich nicht für Disziplinen wie Kampfsport eignen oder sie glauben, dass diese sie maskulinisieren könnten (somit verlieren sie die Kategorie des „ästhetischen Objekts „auf das sie erhoben wurden).
Die Beteiligung von Frauen im Aikido leidet unter dem gleichen sozialen Problem. Es passt keine Frau in eine Kampfkunst die Muskelkraft, Geschwindigkeit in den Bewegungungen und geistige Beweglichkeit erfordert. Zur gleichen Zeit muessen diejenigen die sich fuer die Praxis entscheiden gegen die Aberkennung von Rechten, denen sie ausgesetzt sind, kämpfen. Es gibt eine große soziale Ablehnung gegen diejenigen Praktiken, die nicht als „weiblich“ (definiert als weich und zart) gesehen werden, da sie mit dem vorherrschenden Modell brechen, mit dem wir uns identifizieren, ohne uns der Täuschung bewusst zu sein, der wir ausgesetzt sind.
Aikido enthält keine elementaren Unterscheidungsmerkmale zwischen Frauen und Männern, weder in den Techniken, noch in der Kleidung, und im Kampf ist die Kraft nahezu irrelevant um eine gute martiale Übung auszufuehren. Sogar die japanische Kultur, mit ihren starren Regeln, akzeptierte die Beteiligung von Frauen in ihren Dojos . Im Allgemeinen ist der Zweck des Aikidos, den Körper, Geist und Seele, zu erziehen, um eine umfassende Entwicklung des Menschen zu erreichen.
Wenn wir diese Kampfkunst in das was sie anbietet zergliedern, in Bezug auf die körperliche Gesundheit sind die Vorteile körperlicher Aktivität für Frauen interessant , sie hilft das Kalzium in den Knochen festzusetzen, reduziert die Symptome der Wechseljahre, in der Schwangerschaft hilft ein flexibler Körper bei der Geburt und die anschließende Erholung,
die Bewegungen werden subtiler und koordinierter, gleichzeitige wird die physische Kraft erhoeht, im allgemeinen verschönert sich der Körper. Diese Verbesserung ist mit den Kennenlernen unseren eigenen Geistes verbunden, bewusst zu sein, was in ihm geschieht ermöglicht uns, intelligent unsere Emotionen zu steuern. Wenn jemand nur mit Gewalt gelebt hat, mit Mangel an Zuneigung,ist es wahrscheinlicher, dass seine Antworten zu gewalttätig sind, weil es das Gefühl ist das er tiefer kennt. Die Grundlage des Aikido ist nicht Gewalt, ihre Muster sollten uns lehren, in Harmonie mit uns selbst zu leben und zu wissen wie wir negative Gefühle wie Wut, Angst, Zweifel, Unentschlossenheit, Verachtung, Eitelkeit konfrontieren koennen.
Die Methodik verwendet die Übung selbst, nach der Prämisse, dass „eine Aktion ein Gedanke der kommt ist, zum Beispiel : Wenn wir beobachten, dass eine Bewegung mit Wut ausgeführt wird gibt uns die mangelnde Zusammenarbeit vom Anderen sein Misstrauen und / oder seinen Kampf uns zu kontrollieren zu verstehen. Im Gegensatz dazu, wenn die Bewegung mit Entschlossenheit, aber vorsichtig gemacht wird, fließt alles in einem friedlichen Dialog, wo die beste Lösung zu finden ist, der „modus operandi“ der Beziehungen zwischen den beteiligten Personen ist. Es handelt sich nicht darum unsere Emotionen zu tarnen, sondern im Gegenteil, wir müssen unsere Gefühle demjenigen der sie erzeugt hat, aussprechen, aber es ist wichtig zu wissen wie, es in einer durchsetzungsfähige und respektvoll Form zu tun. Je größer die Kohärenz zwischen unserem Denken, unseren Gefühlen und unsern Handeln besteht, um so groesser ist das Gleichgewicht, der Komfort und die Freiheit in unserem Leben.
Aikido ist ein Weg der Einheit von Körper und Geist. Das heißt, es gibt eine Verbindung zwischen unserem inneren (Geist) und der Welt, die uns bereichern wenn wir sie anhören dieser Dialog wird durch den Koerper übertragen: Bei flexiblen Bewegungen sprechen wir von einem Inneren offen für alle Möglichkeiten und Herausforderungen die uns das Leben bietet, der Widerstand der Anstrengung übersetzt sich in Geduld und Ueberwindung des Leidens, die Schärfe der Reflexe, in Fähigkeit, alles was um uns herum passiert zu beobachten. Wir sprechen mit dem Körper, durch ihn erfahren wir das Lebens und bewegen und fühlen durch ihn. Er ist ein Instrument des „Ichs“ und sollte deshalb sorgfältig gepflegt, geschult und auch geführt werden. Wenn wir nicht faehig sind uns zu lieben, zu akzeptieren, wie wir (physisch und psychisch) sind, werden wir nicht in der Lage sein, Andere zu lieben und zu akzeptieren. Wenn wir unseren Körper nicht anhören, wie werden wir wissen, was er braucht? Aber es ist schwer zu hören, wenn wir voller Obsessionen und Ängste sind, wenn wir unsere Wünsche unterdrücken. Wenn wir unsere Körperspannung loesen werden wir aufhoeren ihn und uns zu schaden, dann werden wir uns unserer selbst bewusst werden, unsere Grenzen und unserer Fähigkeiten. Wir werden erkennen, wo wir handeln muessen, wenn uns etwas nicht gefällt oder unsere Gesundheit schwindet. Darüber hinaus befreien wir uns von dem Mythos weiblicher Schönheit, und lernen unseren Koerper zu schätzen, anstatt den von einer anderen Person haben zu wollen, wir können sexy sein, ohne dadurch die Maenner zu provozieren. Wenn eine Frau gezwungen ist, fuer ihr Aussehen zu leiden um sich geschätzt und geachtet zu fuehlen, einen Job zu bekommen, sich einer Gruppe anzuschließen, dann verwechseln wir Freiheit und Verpflichtung. Selten wird berücksichtigt, dass die Praxis vom Aikido ein Hilfsmittel fuer Aufklaerung,Prävention, Heilung und Schutz vor Gewalt gegen Frauen sein kann, die Praxis dieser Kunst hat jedoch erhebliche Vorteile, wie Bildung und Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Die Vermittlung von Werten wie der Respekt für andere und sich selbst, Selbstbeherrschung, Mut, Bescheidenheit, Ruhe, das ist ein Teil der Werkzeuge die für diesen Zweck verwendet werden. Beachte, dass diese Lehre zu mehr Vertrauen in uns selbst führt, das die Grundlage für eine gesunde Persönlichkeit ist. Und ich spreche nicht etwa von einem Vertrauen in sich selbst bei einem Angriff oder Überfall, was eine zufällige Sache ist, sonder vom Vertrauen das fuer die täglichen Aktivitäten erforderlich ist, ob bei der Arbeit, Studium, Wohnung und soziale Beziehungen. Sicher und ruhig mit sich selbst sein, ist wichtig, um zu entscheiden, welche Person wir sein wollen und erkennen, was uns glücklich macht, brechen mit der Selbsttaeuschung der Frauen, der wir ausgesetzt waren, durch die Verinnerlichung von befremdlichen Normen wie: Schuld, Wertlosigkeit, die Unfähigkeit Gefühle zu identifizieren oder um sie auszudrücken, Misstrauen gegenüber der eigenen Fähigkeiten, den Mangel an Respekt für unseren Körper, und so weiter,eine Vielzahl von Möglichkeiten. Aikido ist auf harmonische Bewegungen gegruendet, diese zeigen die persönlichen Gewohnheiten, unsere Einstellung dem Leben gegenueber und wie wir damit umgehen. Es zeigt uns, wie wir denken, wahrnehmen, interagieren und auf alltägliche Situationen reagieren. Sich von all dem bewusst zu sein ist der erste Schritt bei der Verwandlung in etwas positives von demjenigen, dass uns blockiert, uns schmerzt oder uns gewalttaetig macht . Wir können sagen, dass der Mensch in der gleichen Weise lernt, Aggression zu hemmen wie aggressiv zu sein. Von der Praxis des Aikidos aus lernen wir neue Formen des Umgangs mit Konflikten und der Bruch mit der Vorstellung, dass man nur durch Gewalt wachsen oder etwas erreichen kann. Klar,es geht nicht darum, unterwürfig oder verdrängt zu sein, sondern in der Lage zu sein, den besten Weg zu finden, um unsere verschiedenen Energien in einer gewaltfreien Beilegung von Meinungsverschiedenheiten zu führen. Es ist eine Tatsache, dass die Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt durch Angst, Ohnmacht, und Orientierungslosigkeit Beute sind. Sie untergraben die Fähigkeit klar zu denken, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen. Daher müssen sie das Gefühl der Sicherheit, Hoffnung und Kontrolle über ihr Leben zurückgewinnen. Aikido gibt eine Heilung in der Aufgabe, die Suche nach innerer Ruhe und die Erholung der Kraft zu einem neuen Leben wieder aufzubauen. Gewalt gegen Frauen ist eine Verirrung, die in der Struktur unserer Gesellschaft überlebt und führt, deren Ausrottung uns alle betrifft. Obwohl im XXI Jahrhundert, die Geschlechtbarrieren niedriger als zuvor sind, bleibt den Frauen noch viel zu überwinden. Wir müssen den Mut haben in die Gebiete einzudringen, die uns seit dem Altertum, durch die bloße Tatsache, dass wir Frauen sind, verboten sind. Wir bekräftigen, dass Aikido eine Philosophie des Lebens ist, es bleibt nicht bei der Technik, sondern sie durchdringt sie um die individuellen Fortschritte zu ermöglichen. Die Art und Weise in der Praxis ist mehr als nur ein Metapher in unserem Leben und unsere Erfahrungen. Da alle Einstellungen und Verhaltensweisen im Bereich der Möglichkeiten für die Person sind, ist es unsere Verantwortung, diese Wege zu waehlen, die zu größerer Harmonie mit uns selbst und den Rest der Menschheit fuehren.
Abschließend moechte ich an einen Satz von Morihei Ueshiba (Gründer des Aikido) erinnern, „sich selbst kennen ist die Mission die uns der Himmel zugewiesen hat kennen. Die Mission des Himmels ausfuehren ist sich der Ordnung des Universums anzupassen (…)“. Weil der wahre Verlauf des Lebens von unserem Inneren bestimmt ist, müssen wir uns selbst kennen, und wenn wir es einmal erworben haben, uns selbst realisieren. Denn die wahre Freiheit liegt darin, das zu sein was man ist.
Sandra Hernández León
4 Kyu – Aikido
13.10.2007
Uebersetzung: Carina R.L.
Aus : Takemusudojo

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