Heidi Kersten hat ihr halbes Leben dem Aikido gewidmet

Henstedt-Ulzburg. Ulzburg – „Aikido ist für mich ein sehr bedeutender Lebensinhalt geworden“, sagt Heidi Kersten. Ein Blick auf den Lebenslauf der 54 Jahre alten Henstedt-Ulzburgerin, die beim SVHU derzeit zwölf Trainingsgruppen mit rund 180 Mitgliedern betreut, macht deutlich: Sie übertreibt mit dieser Aussage keinesfalls.
30 Jahre ist es her, dass sie in einem Hinterhof-Studio im Hamburger Karolinenviertel selber die ersten „Gehversuche“ in dieser in Japan entwickelten Kampfkunst unternahm. „Welf Peter Quade war mein erster Lehrer. Bei ihm entdeckte ich, dass Aikido genau das war, was ich für mich suchte: eine friedfertige und doch effektive Kampfsportart.“
Es folgten von 1983 bis 1986 drei harte und lehrreiche Jahre in Japan. Unter der Anleitung von Großmeister (Sensei) Takeda erwarb Heidi Kersten den 1. und 2. Dan. Nach ihrer Rückkehr und kurzer Babypause 1987 übernahm sie ein Jahr später als erste Trainerin in Hamburg eine Kindergruppe. Aikido boomte, und Heidi Kerstens Liebe zu dem Sport, bei dem des Gegners Energie in weiten, kreisförmigen Bewegungen zum eigenen Vorteil umgelenkt wird, vertiefte sich.
Keine Frage, dass sie sich mit ihrem Umzug 1998 nach Henstedt-Ulzburg unverzüglich der Gemeinde als Aikidotrainerin vorstellte und sich zwei Jahre später damit auch im FCU-Sportland „einklinkte“. Aus zwei Gruppen wurden schnell neun, jetzt sind es zwölf.Doch Heidi Kersten vergaß nie ihre eigene Ausbildung. 2004 legte sie bei „ihrem“ Meister, dem Siegener Reiner Brauhardt, die Prüfung zum 3. Dan ab. „Sensei Brauhardt ist seit elf Jahren mein Trainer“, sagt Kersten, „wir sehen uns fünf- bis siebenmal im Jahr bei Lehrgängen, und jedes Mal gibt es für mich etwas Neues.“
Brauhardt, mit dem 8. Dan Träger des höchsten Meistergrades in Europa, war auch Heidi Kerstens Ehrengast beim Lehrgang, den sie zur Feier ihres 30. Jubiläums ausrichtete.
37 Aikidoka aus ganz Deutschland fanden sich für zwei Tage in Henstedt-Ulzburg ein. Vier Trainingseinheiten mit Stock- und Schwertkampf (Aiki-jo und Aiki-ken) sowie Aikido begeisterten die Teilnehmer ebenso wie das abschließende italienische Büfett, das Gastwirt Hans Wenten im FCU-Sportland auftrug.
Riesig war Heidi Kerstens Freude, als sie sah welches Jubiläumsgeschenk ihr gemacht wurde. „Sensei Brauhardt hat für mich in Japan eine Katana, ein edles Kampfschwert, für meine Größe anfertigen lassen“, erzählt Kersten, „da sind mir vor Rührung doch die Tränen hochgestiegen. Diesen Tag werde ich nie vergessen.“(ust)

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