Koi

Wasserfälle erlöschen
kürzliche Sorgen
nehme meine Gedanken zurück Koi
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Der Nishikigoi (jap. 錦鯉, wörtlich „Brokatkarpfen“), kurz auch Koi genannt, ist eine Zuchtform des Karpfens (Cyprinus carpio). Koi oder in Zusammensetzungen auch -goi ist einfach das japanische Wort für Karpfen allgemein.

Es gibt Zuchtformen des Koi, die dem in Europa gezüchteten Spiegelkarpfen oder Zeilkarpfen in der Beschuppung gleichen. Diese werden Doitsu (jap. doitsu = „Deutschland, deutsch“) oder genauer Doitsugoi (deutscher Karpfen) genannt.

Die Herkunft der Koi ist nicht eindeutig geklärt. Sie sollen aus der Donauregion, dem Schwarzen Meer, dem Kaspischen Meer, dem Aralsee, der heutigen Volksrepublik China, Japan oder aus Korea stammen.

In China waren laut Überlieferungen schon vor 2500 Jahren Farbkarpfen bekannt. Sie entstanden bei der Flusskarpfenzucht, die bereits im 11. Jahrhundert v. Chr. eine große Tradition hatte, denn China ist das älteste Fischzuchtland. Schon vor mehr als 2400 Jahren (zwischen 770 und 476 v. Chr.) während der sogenannten Frühlings- und Herbstperiode, schrieb der chinesische Hofbeamte Fan Li ein Fischzuchtbuch, welches das älteste der Welt ist.

Schon in dem Buch Ying Cuius Bro Yengyu Jang („Yang Cui Baos Klassiker der Fischzucht“) von Yang Cui Bao (um 316 bis 265 v. Chr.) sollen Aufzeichnungen über mehrfarbige Karpfen zu finden sein. Als der erste Sohn des Philosophen Konfuzius zur Welt kam, soll der Herzog von Lu, Zhao Gong, ihm einen Karpfen geschenkt haben. Der Philosoph nannte seinen Sohn nach dem Geschenk Kong Li (孔鯉 / 孔鲤 – chinesisch   /   ‚Karpfen‘).

Der Karpfen symbolisiert Stärke, da er als einziger Fisch die Wasserfälle des Gelben Flusses bezwingen kann.

Die heute hauptsächlich gezüchteten Koi kommen aus Japan. Aber auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Israel, Singapur, und Südafrika werden heute schöne Tiere gezüchtet. Es ist nicht sicher, dass der Koi aus Japan stammt. Wie er nach Japan kam, ist ein Rätsel. Von Karpfen berichten auch zwei weitere japanische Bücher aus dem Jahr 713 Hitachi Fudoki (Natureindrücke der Region Hitachi) und aus dem Jahr 720 Nihonshoki (japanische Chronik). Sicher ist nicht, ob es sich dabei um Farbkarpfen handelte, da das japanische Zeichen für Koi gleichzeitig das chinesische Zeichen (Li) für Karpfen ist. Der Grund hierfür ist, dass Koi oder Goi auf japanisch lediglich „Karpfen“ heißt. Nur in Verbindung mit dem Zeichen für Brokat welches auf japanisch Nishiki heißt wird der normale Karpfen zum Farbkarpfen, den wir auf Deutsch als Koi kennen.

Im 18. Jahrhundert hielten Reisbauern in der heutigen Präfektur Niigata die Karpfen zur Nahrungsaufbesserung. Niigata war zu diesem Zeitpunkt sehr schwer zu erreichen und die Menschen im Winter auf die Ernährung durch Karpfen angewiesen. So entwickelte sich dort die Karpfenzucht. Um 1800 fielen den Züchtern aus der Region um Niigata erstmals die Farbmutanten auf. Am Anfang beschränkte sich die Mutation auf rote, weiße und hellgelbe Koi. Wegen der Abgeschiedenheit von Niigata verbreiteten sich die Farbkarpfen sehr langsam. Erst 1914 wurden 27 Koi zur Taisho-Ausstellung nach Tokio gebracht wo sie den zweiten Preis gewannen. Sieben der Koi erhielt der Kronprinz Hirohito als Geschenk, der von Beruf Biologe war. Die Ausstellung war der Durchbruch der Koizucht, wie man sie heute kennt.

In den 1920er Jahren brachte eine Wirtschaftsflaute die Koizucht fast zum Erliegen. Den nächsten Schlag musste sie wegen des Nahrungsmangels während der Zeit des Zweiten Weltkriegs hinnehmen. Ab dann ging es aufwärts, durch bessere Bahnanbindung und Ausbau der Fluglinien konnte der Koi seine Verbreitung, unter den Liebhabern und Züchtern, rund um die Welt antreten.

Mittlerweile werden sie auch in vielen anderen Ländern gezüchtet, gleichzeitig wird die Zuchtqualität kontinuierlich gesteigert.

Aus Wikipedia

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