Vom Zauber asiatischer Kampfkunst

STEGEN (BZ). Einmal im Jahr ist Stegen Treffpunkt von Trainern asiatischer Kampfkünste. Der Budo-Club Samurai Dreisamtal mit dem Dojoleiter Adrian Kempf und die Kampfkunst-Akademie Asien-Sport-Center Samurai Freiburg unter der Leitung von Hans-D. Rauscher organisierten wieder das Sommertreffen für Theorie und Praxis der bedeutenden japanischen Kampfkünste. Der japanische Begriff für diese seltene Art von Spezialseminaren ist „Sõ-Gõ-Budo-Taikai“.
Es war in Deutschland die zentrale Trainerfortbildung des ältesten Budo-Kampfkunst Welt-Dachverbands IMAF (International Martial-Arts Federation), mit dem Präsidenten Yasuhisa Tokugawa aus Tokio. Zahlreiche Referenten und Kampfkunst-Großmeister aus vielen Ländern, unterrichteten japanische, aber auch chinesische, philippinische, thailändische und brasilianische Kampfkünste wie Aikido, Karate-Do, Shotokan und Shorei-Ryu, Kobudo Bo-Jutsu, Kama-Jutsu, Judo, Jiu-Jitsu, Nihon Jujutsu, Iaido-Samurai, Schwertkunst, Kendo, Capoeira, Shaolin-Kempo, Wu-Shu, Tai-Chi Chuan, Chi-Kung, Thai-Kickboxen, Arnis, Eskrima, Kenjutsu, Sai-Jutsu, Tonfa-Jutsu. Für Deutschland war dies einmalig, dass 20 verschiedene Kampfkünste innerhalb eines einzigen Seminars behandelt wurden.
Wie Adrian Kempf erklärte, ist der IMAF Präsident Fürst Y. Tokugawa das Familienoberhaupt der Tokugawa Dynastie, die als Shogune Japan fast 300 Jahre lang regierten und zu einer lang anhalten Friedenszeit beitrugen sowie zu großer kultureller, wirtschaftlicher und künstlerischer Entwicklung. Der Urgroßvater Yasuhisa Tokugawa war der letzte und 15. regierende Shogun, bekannt durch den Film mit Tom Cruise „The last Samurai“, Yoshinobu Tokugawa. Hans- D. Rauscher, der 2000 in Tokio den 8. Dan Karate-Do bestanden hatte, 2002 den Hanshi Titel, und 2003 als erster und bisher einziger Europäer die hohe japanische Auszeichnung Budo-Koseki Sho erhalten hat, ist Mitbegründer des Karatesports in Deutschland und führte diesen 1960/61 auch erstmals in Freiburg als neue Sportart ein. Er ist in Deutschland der Begründer der philippinischen Arnis Stockkampf-Selbstverteidigung und der Tosa-Eishin-Ryu-Iaido-Schwertkunst. Er organisierte in jahrzentelangem Einsatz für die Kampfkünste vieler Länder, in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern über 500 Groß-Seminare.
Die IMAF Kokusai Budoin nimmt unter der Kampfkunst-Verbänden auch deswegen eine Sonderstellung ein, weil sie mit der Unterstützung der kaiserlichen Familie, der japanischen Regierung, den amerikanischen Generälen und dem ersten amerikanischen Botschafter in Japan durch die damaligen japanischen Budo-Kampfkunst-Pioniere und Großmeister gegründet wurde. Diese enge Verbindung der IMAF-Kokusai Budoin zur Tradition der Samurai, prägte auch die traditionelle und authentische japanische Ausbildung der Seminarteilnehmer, beginnend bei der richtigen Budo-Etikette vor, während und nach den Seminarstunden bis hin zur Beachtung der wichtigsten Regeln der Samurai: Yu (Mut), Rei (Höflichkeit), Makoto (Aufrichtigkeit), Jin (Humanität), Chu (Loyalität), Gi (Gerechtigkeit).
In Freiburg wird die IMAF durch die Kampfkunst-Akademie Asien-Sport-Center Samurai, in der Karlsruher Straße 52 im Sportzentrum „pro Fitness“ vertreten.
Aus Badische-Zeitung

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