Vor langer, langer Zeit in einem weit, weit entfernten Land, lebten einst ein Hase, ein Fuchs und ein Affe. Diese drei glaubten, sie hätten wohl in ihren früheren Leben gesündigt und seien deshalb in diesem Leben als Tiere wiedergeboren worden.
Eines Tages kamen der Hase, der Fuchs und der Affe zusammen, und versprachen kein Unrecht zu begehen und einander wie Brüder zu lieben, um somit die Sünden ihres früheren Lebens wieder gut zu machen.
Doch Taishakuten, einer der Deities im Land der Götter, blickte herab auf die drei und dachte: “Wie könnte ich ihnen glauben? Heute ist die Welt voll von Menschen die einander verletzen, rauben und hassen, obwohl sie alle Brüder und Schwestern sind. Sie erkennen nicht einmal, dass das was sie tun Unrecht ist.
Wie könnten Tiere Reue zeigen und ihre Sünden gut machen wollen? Wie könnten sie auch nur ihre Sünden einsehen?“
Taishakuten verwandelte sich in einen schwachen, alten Mann und erschien im Land in dem der Hase, der Fuchs und der Affe lebten.
Er legte sich auf einen Weg, so als wäre er krank und des Todes nahe.
Bald kamen der Hase, der Fuchs und der Affe auf eben jenem Weg vorbei und der alte Mann sagte in gebrechlicher Stimme: „Helft mir, ich bin alt und zu erschöpft meine Reise fortzuführen. Ich habe niemanden der sich um mich kümmert, auch Brot und Wasser habe ich keines mehr.“
Der Hase, der Fuchs und der Affe waren nur zu gerne bereit ihm zu helfen, war es doch die erste Gelegenheit ihre Reue zu zeigen.
Der Affe machte sich so gleich auf in den Wald, er pflückte hier und dort Beeren von Sträuchern und Bäumen und sammelte Gemüse von Feldern um sie dem alten Mann zu bringen.
Der Fuchs ging zum Friedhof und sammelte die Opfergaben ein, die die Menschen dort für ihre Ahnen nieder gelegt hatten. So brachte er Reiskuchen, Fisch und Wasser.
Der Hase aber suchte überall, konnte aber nichts finden, dass er dem alten Mann als Stärkung hätte anbieten können. So kam er zurück und sagte beschämt: „ Ich habe es überall versucht, aber wohin ich auch ging, ich konnte nicht näher heran kommen da Jäger auf mich lauerten.“
Der Affe und der Fuchs dagegen saßen stolz vor dem alten Mann, der immer noch schwach und blass aussah.
Dann sagte der Hase: “ Ich werde fort gehen um weiter suchen, sammelt derweil Holz um Feuer zu machen und wartet auf mich“
Da wurden der Affe und der Fuchs wütend: „ Was hast Du ihm gebracht… nichts! Und jetzt verlangst Du von uns Feuer zu machen, so dass Du Dich wärmen kannst. Schämst Du Dich nicht?”
Es begann zu dämmern und der Affe und der Fuchs taten wie es der Hase gesagt hatte.
Nach einiger Zeit kam der Hase zurück… doch er trug nichts bei sich. Er trat vor dem alten Mann und sagte: “Mein Herr, ich habe nicht die Fähigkeiten die der Affe und der Fuchs besitzen, aber ich kann dir meinen Körper als Nahrung anbieten“.
Mit diesen Worten sprang er ins Feuer…
Da verwandelte sich der alte Mann zurück in seine wahre Gestalt des Deity Taishakuten.
Er schickte den Hasen auf dem Mond um ihn dort für alle Ewigkeit wohnen zu lassen, so dass sich die Menschen immer an den Hasen und sein großes Opfer erinnern mögen wann immer sie zum Mond hinaufsehen.
Aus embjapan.de
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