Eisig schön: In Japan steht die Dresdner Frauenkirche

Die kleine Dresdner Frauenkirche wächst und wächst: Das Meisterwerk wird allerdings nicht noch einmal aus Stein in der Landeshauptstadt, sondern aus Schnee im rund 9000 Kilometer entfernten Sapporo nachgebaut.Dresden/Sapporo – Seit knapp zwei Wochen basteln die Japaner eifrig an der Frauenkirche – und nächste Woche soll sie fertig sein. Dafür haben 439 Lkw mehr als 3000 Kubimeter Schnee aus dem umliegenden Gebirge herangekarrt. Schließlich soll das eisige Gotteshaus mit 26 Metern das bisher höchste Bauwerk in der Geschichte des Festivals werden.

Bei dem Nachbau des Symbol des wiedervereinigten Deutschlands kommt es vor allem auf Details an. 50 Soldaten des japanischen Militär sind deshalb täglich damit beschäftigt, aufwendige Rundungen und Fensterchen getreu nach den Bauplänen der Frauenkirche und einem Holzmodell auszuformen. Allerdings erreicht die Schnee-Frauenkirche nur zu rund einem Drittel die Größe des Originals aus Sandstein.

Für das jährliche Spektakel in Sapporo wird stets ein internationales Gebäude ausgewählt. In diesem Jahr konnte sich das Dresdner Wahrzeichen gegen die Wartburg in Eisenach, die Semperoper und den Zwinger durchsetzen. Die Frauenkirche folgt damit auf die ägytische Cheops-Pyramide im vergangenen Jahr und den Londoner Buckingham Palast (2008).

Bereits mehrfach waren deutsche Bauwerke in Sapporo nachgebildet worden, so 1978 das Münchner Rathaus und 1991 der Berliner Reichstag. International bekannt wurde das Festival mit den Olympischen Winterspielen 1972. Zur Premiere 1950 hatte es nur sechs Statuen gegeben. (szo/al)
Aus:sz-online.de

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