Ein Besuch in einem Shinto-Schrein ist ein Muss für jedes Japan-Erlebnis. Große Schreine, wie der Ise Grand Shrine in Mie, der Meiji-Schrein in Tokio und der Kasuga-Taisha- Schrein in Nara, sind Weltklasse Kulturerben und ziehen täglich Tausende von Pilger und Besucher an. Im Gegensatz dazu gibt es unzählige kleine lokale Schreine. Die meisten von ihnen haben nicht einmal ein Büro oder einen Vollzeit Priester in der Residenz. Die umliegenden Gemeinden reinigen und pflegen die Gebäude und das Grundstück, und ein Priester wird angerufen, um Zeremonien zu festlichen Anlässen durchzuführen.
Egal wo Sie in Japan sind, sind Sie unter dem Schutz einer örtlichen Shinto kami Gottheit. Das gesamte Land, mit Ausnahme der Präfektur Okinawa, ist in deutlich getrennten Schrein Bezirken unterteilt. Ein Bezirk kann mehrere Schreine enthalten, aber in der Regel wird nur einer davon als ubusuna oder ujikami bezeichnet. Dieser Schrein beherbergt die kami-Gottheit, die über den Stadtteil und die Menschen, die dort leben und arbeiten, wacht.
Die meisten lokalen Schreine sind nicht eingezäunt oder eingemauert, und sind offen für die Öffentlichkeit. Ein Torii-Tor markiert die Grenze zwischen dem heiligen Raum in den Schrein Zonen und dem weltlichen Raum außerhalb. Oft ist der Schrein auf einer Anhöhe mit Blick auf die Gemeinschaft, und hat eine Reihe von steilen Stufen, die von dem Torii bis zu den tatsächlichen Gebäuden führen.
Ein typisch lokaler Schrein-Komplex verfügt über zwei kleinen Holzhäusern, einer hinter dem anderen und durch einen kurzen Gang verbunden. Das Vorderhaus ist die Haiden oder Anbetung Halle, wo Zeremonien durchgeführt werden, und die Leute kommen, um zu beten. Das hintere Gebäude ist das Honden oder Hauptheiligtum, in dessen Inneren angenommen wird, dass die Gottheit dort wohnt. Die Gottheit wird in der Regel durch ein heiliges Objekt, oder shintai vertreten. Dies kann ein Spiegel, oder einfach nur ein Stein sein, wird aber nie zur Schau gestellt. Auch die Priester sind nicht erlaubt, es zu sehen.
Bei einem Besuch in einem Schrein, sollten Sie zunächst einmal anhalten und sich nach dem Passieren des Torii verbeugen. Als nächstes, sollten Sie Ihre Hände und Mund im Becken waschen, wenn es einen gibt. Legen Sie vor dem Haiden einige kleine Münzen in den Sammelkasten und klingeln Sie, um Ihre Präsenz bekannt zu geben. Dann verbeugen Sie sich zweimal tief, klatschen Sie Ihre Hände zweimal vor der Brust, vermitteln Ihre Wünsche oder Dankbarkeit, und enden Sie mit noch einer tiefen Verbeugung.
Nachdem Sie Ihre Aufwartung gemacht haben, können Sie gerne rund um die Schrein Zone wandern. Viele Schreine haben mehrere Unter Schreine, die anderen lokalen Gottheiten gewidmet sind. Diese können nur eine Steinstatue oder eine kleine Holzstruktur sein. Sie können auch sitzen oder für eine Weile still stehen. Lokale Heiligtümer werden in der Regel von einem kleinen heiligen Hain umgeben, bestehend aus mehreren bis zu einem Dutzend oder so ehrwürdigen alten Bäumen und die ruhige Atmosphäre dient zur Meditation und Reflexion.
In den wärmeren Bereichen, von der Kanto-Region südlich und westlich, sind die Bäume des heiligen Hains in der Regel immergrüne Laubhölzer. Diese Bäume sind Teil einer großen asiatischen Wald Tradition, die sich von den östlichen Hängen des Himalaya quer über den Kontinent bis nach Japan erstrecken. Ihre Blätter sind dick und steif, und die Oberseite ist mit einer reichen Schicht Nagelhaut Wachs bedeckt, die sie imprägniert und die Verdunstung verhindert. Diese Schuppenschicht lässt auch die Blätter glatt und glänzend erscheinen. Auf japanisch werden diese Bäume manchmal auch als Shoyo-ju, wörtlich „glänzenden Blattbäume“ genannt. Die Botaniker bezeichnen sie als lucidophyllous oder Lorbeerblattbäume.
Die glänzendste der glänzenden Blättern ist die yabu-tsubaki oder japanische Kamelie (Camellia japonica), aber die Könige der heiligen Haine sind chinquapins (auch buchstabiert chinkapin). Dieser Buchen-Stammbaum ist in der Gattung Castanopsis klassifiziert und wird allgemein als shii oder Shii-no-ki auf Japanisch genannt. Über 120 Arten sind weltweit bekannt, alle aus Asien. Mehrere nordamerikanische Bäume werden gewöhnlich als chinquapin bezeichnet, aber diese fallen in der nahen, aber gesonderten Gattung Chrysolepis. Japan, ganz an der nördlichen und östlichen Grenze der großen asiatischen immergrünen Laubwälder gelegen, hat nur zwei Arten; die sudajii (C. sieboldii) und tsuburajii (C. cuspidata).
Chinquapins sind langlebige Bäume, die in hoch aufragenden Riesen wachsen. Sowohl in heiligen Hainen, als auch in nativen alten Wäldern, schliessen sich ihnen in der Regel mehrere Arten von asiatischen immergrünen Eichen an. Diese Bäume wachsen auch groß und breit, und unterscheiden sich von anderen Arten von Eichen durch den concrescent Ringen auf den Schalen ihrer Eicheln. Wie die chinquapins, fällt die Vielfalt der asiatischen Eichen stark in Japan. Von den 150 Arten, haben es hier nur acht gemacht. Der aka-Gashi (Quercus acuta) und Shira-Kashi (Q. myrsinaefolia) sind die häufigsten heiligen Haine im Raum Tokio.
Alle glänzende Blätter zeigen den gleichen schönen hellen Glanz auf der Oberfläche, können aber durch eingehender Prüfung mehrerer Merkmale getrennt werden. Tipps um sie zu uterscheiden sind die Länge des Stiels; die Form der Spitze und der Basis, die Anwesenheit oder Abwesenheit von Zähnen entlang der Kante, und die Farbe der Blattunterseite.
Kevin Short
Übersetzung Carina
Aus The Japan News
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