Hokusai

Seit meinem 6. Lebensjahr habe ich alle möglichen Gegenstände gezeichnet und bis zum 50. Lebensjahr eine endlose Reihe von Bildern veröffentlicht. Allein alles, was vor meinem 70. Lebensjahr entstanden ist, ist nicht viel wert. Mit 73 Jahren habe ich angefangen, die Natur zu begreifen, die Tiere, Gräser und Bäume, die Vögel, Fische und Insekten. Mit 80 Jahren werde ich es noch besser können und mit 90 in die Geheimnisse der Dinge eindringen. Mit hundert werde ich soweit sein, daß Punkt und Linie leben.“
Vorwort zu den hundert Fudschibildern

Die Malerei ist stumme Poesie, die Poesie blinde Malerei.
Leonardo Da Vinci

Der Großvater des Mangas Katsushika Hokusai (1760-1849)Honjo war im Charakter wild und ein Bohemier für seine Undisziplin und Sinn für Humor bekannt. Mit achtzehn Jahren wurde er Schüler von Katsukawa Shunsho, ein Lehrer des Ukiyo-e (wörtlich: „Szenen aus der fließenden Welt“), bei dem er Graviertechniken mit Furnieren (Holzschnitte)lernte.
Im Jahr 1814 veröffentlichte er den ersten der fünfzehn Bände seines Meisterwerks, eine Sammlung von Holzschnitten in drei Farben, mit dem Namen Mangua bekannt, und in dem einige Tausende von Federzeichnungen so natürlich wie genau, Vögel, Blumen und vor allem Szenen aus dem japanischen Leben und verschiedene Kunsthandwerke erscheinen. Hokusai Manga zeigt den Alltag der Bevölkerung mit großer Genauigkeit und Humor.

Kämpfer im Hokusai Manga
Er unterzeichnete im Laufe seines Lebens mit mehreren Pseudonymen wie Taito, Iitsu, Shunra und Manji,aber sie trugen meist den Zusatz: „der frühere Hokusai“.
Darüber hinaus ist seine Faszination für die Farbe Blau ein Beweis für die unermüdliche Neugier Hokusais für die letzten Errungenschaften. Die große Welle von Kanagawa zeigt die unverwechselbare Meisterschaft in der Anwendung der Farbe mit dem dominierenden berorin von ai (Berliner Blau), die nach Japan über China kam.

Die Motive sind künstlerisch wie herstellungstechnisch atemraubend: Wie etwa kann man ein derart transparentes Schwarz drucken, das sich aus ihm ein aufgespanntes Fischernetz bildet? Eine Erklärung liegt darin, dass in Japan Holzschnitte weniger gedruckt, als vielmehr gerieben wurden: Die Hersteller erledigten ihre Arbeit im Sitzen und per Hand. So übten sie im Gegensatz zu den europäischen Pressen keinen großen gleichmäßigen Druck auf die Papierblätter aus. Und ein Meister wie Hokusai, experimentierte mit immer neuen Ausdrucksformen.
Anlässlich des großen Erdbebens von Kanto 1923, wandte sich die Zeitschriften an Hokusai Drucke um Aspekte des traditionellen Japan zu veranschaulichen.
Auf dem letzten Holzschnitt, den er zu Lebzeiten datierte (als neunundachtzigjähriger „Manji“ – ein Künstlername, den Hokusai sich 1834 als Mittsiebziger gab und der im Japanischen unter anderem für „Vollkommenheit“ wie für „10 000 Jahre“ steht), ist eine Gruppe Landvermesser zu sehen. Selbst als Greis hatte Hokusai seine Neugier auf technische Entwicklungen aller Art nicht eingebüßt, und er widmete dem modernen Motiv ein Blatt im seltenen Obosho-Format, dem größten aller im japanischen Druckgewerbe gängigen Papierbögen.
Artikel
Videos über sein Werk

Share

Hinterlass eine Antwort