Oku no Hosomichi (jap.. 奥の細道, dt. „Auf schmalen Pfaden nach Oku“) ist eines der bekanntesten Werke des japanischen Dichters Matsuo Basho. Oku bezeichnet hier sowohl die damals nördlichste und abgelegenste Provinz Mutsu (auch Michinoku), als auch das eigene „Innere“.
Oku no Hosomichi verdankt seine Existenz einer Reise von Basho im späten Frühjahr 1689. Er und sein Reisegefährte Kawai Sora (* 1649 – † 1710) zogen am 27. März 1689 (Genroku 2 Nen japanischer Zeitrechnung) von Edo (heute Tokio) aus in das nördliche Hinterland, Oku. Insgesamt dauerte die Reise 156 Tage. Basho reiste zu Fuß.
Basho wanderte zunächst nordwärts entlang der Pazifikküste, über das Zentralgebirge bis zum Ufer der Japanischen See, dieser entlang nach Süden und schließlich wieder quer über die Insel. Mit seiner Reise trat Basho in die Tradition der wandernden Dichter-Priester wie Saigyo ein. Wie seine Vorgänger will auch Basho Orte aufzusuchen, die seit alters her Gegenstand der dichterischen Bewunderung sind. Die japanische Sprache kennt hierfür den Ausdruck uta makura – „Gedichtkopfkissen“. Das Tagebuch folgt als Ganzes der literarischen Form des Renga, es streut Szenen mit hoch emotionalem Inhalt zwischen eher sachlich-informative Teile. Der Text ist eine Mischung aus Prosa und Dichtung und enthält zahlreiche Anspielungen auf Konfuzius, Saigyo und altchinesische Dichter wie beispielsweise Li Po. Es ist dem ästhetischen Konzept des Sabi verpflichtet. In erster Linie ist das Buch ein Reisebericht, in dem Basho lebhaft auch den dichterischen Gehalt seiner Reisestationen ausführt. Basho besuchte den Tokugawa-Schrein in Nikko, die Shirakawa-Barriere, die Inseln Matsushima, Sakata, Kisakata und die Provinz Etchu. In Yamanaka trennte er sich von seinem Reisegefährten Sora. In Ogaki traf er dann auf einige seiner Schüler, mit denen er eine kurze Zeit verbrachte, bevor er zum Ise-Schrein weiterwanderte.
Nach dem Ende seiner Reise verbrachte Basho fünf Jahre damit, die Gedichte (vornehmlich Haiku) und den Text des Oku no Hosomichi zu revidieren, bevor er es schließlich veröffentlichte.
Aus Wikipedia
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