Roboterfrau wird Krankenschwester

Actroid-F kann lächeln, sprechen und vor allem lernen. Auf den ersten Blick sieht die Androidin aus wie eine junge Japanerin in Krankenschwerstern-Kleidung. Doch sie ist ein Roboter, programmiert um selbständig zu lernen – durch Nachahmung. Bald soll sie ihren Dienst im Krankenhaus antreten.

Die junge Frau sitzt auf einem Stuhl und beobachtet. Ihre wachen Augen gleiten durch den Raum, ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, dann runzelt sie kurz die Stirn. Ihre Mimik wirkt zurückhaltend, aber täuschend echt. Ein paar Worten kann sie auch schon sprechen. Dabei ist alles an ihr künstlich. Actrioid-F ist ein Roboter der japanischen Firma Kokoro.

Science Fiction zum greifen nah

2001 schienen die menschengleichen Roboter im Film „A.I. – Künstliche Intelligenz“ noch Zukunftsmusik. Actroid-F soll knapp zehn Jahre später einen Platz in der Gesellschaft einnehmen können, wie die Roboter im Film auch. Sie soll als Krankenschwester in der Pflege arbeiten.
Vor fünf Jahren begannen die Wissenschaftler von Kokoro sie zu unterrichten. Sie lernt durch Nachahmung, kann zum Beispiel Bewegungen ihres Gegenübers erkennen und dann kopieren.

Die Lernfähigkeit von künstlicher Intelligenz ist einer der größten Durchbrüche der Kognitionswissenschaften. Die wissenschaftliche Disziplin ist eine Mischwissenschaft, die zwischen Psychologie, Neurologie, Mathematik und Philosophie angesiedelt ist.

Die Wissenschaftler untersuchen, wie das Gehirn funktioniert und wie Gedanken auf die physische Ebene übertragen werden, also zum Beispiel Bewegungen zustande kommen.

Der umgekehrte Weg ist, wie die reale Welt über die Sinne im Gehirn ankommt und dort verarbeitet wird. Das ist zum Beispiel Basis des Lernprozesses. Diese Erkenntnisse sind die Grundlagen für künstliche Intelligenz, die selbst lernen kann, ohne das sämtliche Fähigkeiten des Roboters vorher programmiert werden.
Aus:rp-online.de

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