Shodō

Japanische Kalligraphie
Shodō – die japanische Kalligraphie ist eine der pupulärsten Feinkünste Japans.

Die Kalligraphiearbeiten werden nicht weniger, als Kunstwerke geschätzt. Aber diese Art der bildenden Kunst besitzt auch den philosophischen Sinn.

Nach einfachster Auffassung ist die Kalligraphie die Kunst des Schönschreibens. Der Meister schafft mit dem Bambuspinsel auf dem Reispapier ein Kunstwerk. Er gibt eine Harmonie und Schönheit wieder. In den Kalligraphiewerken verkörpert sich ein Hauptprinzip der japanischen Ästhetik Wabi-Sabi –das Einfachheit-Feinheit-Verhältnis.

Die japanische Kalligraphie hat keine Zufälligkeiten: ein Punkt, eine Richtung, eine Form und ein Ende sind für jede Linie und jeden Punkt wichtig, eine Bilanz zwischen Elementen, und sogar der Leerraum spricht Bände. Schriftzeichen sind harmonisch, proportional, ausgewogen.

Schriftzeichen des Glücks
Die japanische Kalligraphie ist nicht nur die Schönheit, sondern auch der Sinn, der häufig komplizierter, als die Bedeutung des mit dem Pinsel geschriebenen Schriftzeichen ist.

Die Harmonie und die Feinheit der Linien schaffen nicht nur das ästhetische Vergnügen, sondern übergeben auch tausendjährige Weisheit. Jede Linie hat den Sinn, jede Bewegung des Kalligraphpinsels schafft etwas Schönes.

Die Bewohner des Ostens glauben, dass das Schriftzeichen auch eine Sakralbedeutung hat, der Brief gilt doch im Osten als Himmelsbotschaft, deshalb enthält das kalligraphische Zeichen eine Energieladung.

Indem Sie kalligraphische Arbeiten betrachten, denken Sie an den Erfolg, das Licht, die Geliebten, die Freude, das Schaffen-an allem, was Sie glücklich macht, und das Glück füllt Ihr Leben.

Die japanische Kalligraphie ist eine der Zen-Praktiken, genauso wie die Kunst der Teezeremonie, Ikebana, das japanische Fechten mit Schwertern (Kendo) und andere Kampfkünste (Budo).

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 Geschenk von einem Shihan

Die traditionelle Wiedergabearten der kalligraphischen Symbole sind lakonisch: sie werden auf dem weißen Papier, das in der Zen-Philosophie die Leere verkörpert, geschrieben, und die schwarzen Zeichen auf dem weißen Grund enthalten Begriffe Yin und Yang – die weiblich und männliche Quellen. Es gibt den Weg der Kalligraphie, den Weg des Shodo Briefes, wo Sho die Kalligraphie heisst und do der Weg. Das ist einer der Wege, der zum Bewußtsein des Lebenszwecks und der ewigen Wahrheiten führen, ebenfalls wie einmal der Weg des Bushido-Kriegers, der Weg der Budo-Kampfkünste (Karate-do, Judo, Kendo) der Weg der Tchaya-chado und andere Wege. Die Kalligraphie ist ein unabdingbares Attribut der Teezeremonie. Die Meister der Teezeremonie lernen die Kalligraphie nicht weniger und gründlich als die Teezeremonie.

Die hervorragenden Meister der Kampfkünste schrieben mit dem Pinsel die Schriftzeichen, in denen der Mensch die Kraft des Meisters fühlt. Die japanischen Aristokraten und Samurai lernten die Kalligraphie auch.

Aus: Japancalligrapy

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