Kategorie Japan

Oshidori

Es gab einen Jäger und Falkner namens Sonjõ, der im Bezirk Tamura-no-Gõ, in der Provinz Mutsu lebte. Eines Tages ging er jagen und fand überhaupt keine Beute. Aber auf dem Rückweg, an einem Ort namens Akanuma, sah Sonjõ ein Paar Oshidori (Mandarin Enten) die gemeinsam auf einem Fluss schwammen, den er im Begriff war zu überqueren. Es ist nicht in Ordnung, Oshidori zu töten, aber Sonjõ, beschloss sie zu erschießen wegen seinem Hunger. Sein Pfeil durchbohrte die männliche Ente und die weibliche rutschte durch das Schilf zum anderen Ufer und verschwand. Sonjõ nahm den toten Vogel, nahm ihn mit nach Hause und kochte ihn.


In dieser Nacht hatte er einen beunruhigenden Traum...

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An einem Bahnhof

Siebter Tag des sechsten Monats sechsundzwanzig von Meiji

Gestern gab ein Telegramm von Fukuoka bekannt, dass eine verzweifelter Verbrecher, der dort gefangen wurde, heute im Mittagszug nach Kumamoto gebracht werden würde, um vor Gericht gestellt zu werden. Ein Polizist von Kumamoto musste nach Fukuoka gehen, um die Verantwortung für den Gefangenen zu übernehmen.

Vier Jahre voher hatte ein starker Dieb einige Häuser in der Nacht in der Fighters Street überfallen, hatte die Bewohner terrorisiert und gefesselt, wobei er eine Reihe von wertvollen Dingen mitnahm. Er wurde geschickt von der Polizei verfolgt, innerhalb von 24 Stunden festgenommen, noch bevor er sich von seiner Beute entledigen konnte...

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Spiegelung 2.Teil

-Einige prächtige Spiegel, mein junger Freund, sagte der Verkäufer, die Besten die es gibt, und das ist einer der Besten, den wir haben. Ich sehe, dass Sie ein Experte sind.

Der junge Mann packte den Spiegel hart an und starrte ihn mit einem dummen Hauch an. Er zitterte.

-Wie? , Flüsterte er. Wird er verkauft?

Er befürchtete, dass man ihm seinem Vater wegnehmen würden.

Natürlich ist er zum Verkauf da, edler Herr, sagte der Verkäufer, und der Preis ist ein Schnäppchen, nur zwei bu. Wie Sie sehen, ist es fast geschenkt.

– Zwei bu … nur zwei bu! Gelobt seien die Götter wegen ihrer Gnade! Rief der Junge.

Setze ein Lächeln von einem Ohr zum anderen auf und zog den Beutel aus seinem Gürtel und das Geld aus dem Beutel.

Der Verkäufer wünschte sich er hätte 3 bu oder sogar 5 verlangt...

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Spiegelung 1.Teil

Vor langer Zeit, wohnte einen Tagesausflug von der Stadt Kyoto entfernt, ein Mann von armer Intelligenz und Manieren, aber reich an Besitztum. Seine Frau, Gott hab sie selig, war vor vielen Jahren gestorben, und der gute Mann lebte in großer Ruhe und Frieden mit seinem einzigen Sohn. Sie hielten sich von Frauen fern, und wußten nichts von ihren Täuschungen oder Belästigungen. Zu Hause waren die Diener Männer und treu, und nie, von morgens bis abends, ruhten ihre Blicke auf ein Paar langen Ärmel oder auf einen scharlachroten Obi.

Die Wahrheit ist, dass sie sehr glücklich waren. Manchmal arbeiteten sie in den Reisfeldern. An anderen Tagen gingen sie Fischen...

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Das Geheimnis der Toten

Vor langer Zeit lebte ein reicher Kaufmann namens Inamuraya Gensuké in der Provinz Tamba. Er hatte eine Tochter namens O-Sono. Da sie sehr schön und klug war, dachte der Kaufmann, dass die mageren ländlichen Lehrkräfte nicht ausreichend für sie waren, vertraute sie daher einigen treue Dienern an und schickte sie nach Kyõto, um dort die anmutigen Tugenden zu erwerben, die die Damen der Hauptstadt auszeichneten. Als das Mädchen ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, wurde sie einem väterlichen Freund der Familie, einem Kaufmann namens Nagaraya zur Ehefrau gegeben, und mit ihm teilte sie eine Freude, die fast vier Jahre dauerte. Sie hatten nur ein Kind, einen Jungen, weil O-Sono erkrankte und nach dem vierten Jahr der Ehe starb.

In der Nacht nach dem Begräbnis von O-Sono, sagte ihr Sö...

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Jiu-roku-sakura

Uso no yona…
Jiu-roku-sakura
Saki ni keri!

In Wakégõri, einem Ortsteil der Provinz Iyo steht ein berühmter alter Kirschbaum, genannt Jiu-roku-sakura, “ der Kirschbaum des sechzehnten Tages“ weil er jedes Jahr am sechzehnten Tag des ersten Monats (nach dem alten Mondkalender ) blüht, und nur an diesem Tag. Also ist die Zeit seiner Blüte in der großen Kälte, obwohl die natürliche Gewohnheit ein Kirschbaums ist, bis zum Frühjahr zu warten, bevor er sich zu blühen traut. Aber der Jiu-roku-sakura lebt ein Leben, das nicht sein eigenes ist, oder zumindest war es ursprünglich nicht. Der Geist eines Menschen bewohnt den Baum.


Es war ein Samurai aus Iyo, und dieser Baum wuchs in seinem Garten und blühte in der üblichen Zeit, also Ende März und Anfang April...

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Hokusai

Seit meinem 6. Lebensjahr habe ich alle möglichen Gegenstände gezeichnet und bis zum 50. Lebensjahr eine endlose Reihe von Bildern veröffentlicht. Allein alles, was vor meinem 70. Lebensjahr entstanden ist, ist nicht viel wert. Mit 73 Jahren habe ich angefangen, die Natur zu begreifen, die Tiere, Gräser und Bäume, die Vögel, Fische und Insekten. Mit 80 Jahren werde ich es noch besser können und mit 90 in die Geheimnisse der Dinge eindringen. Mit hundert werde ich soweit sein, daß Punkt und Linie leben.“
Vorwort zu den hundert Fudschibildern

Die Malerei ist stumme Poesie, die Poesie blinde Malerei.
Leonardo Da Vinci

Der Großvater des Mangas Katsushika Hokusai (1760-1849)Honjo war im Charakter wild und ein B...
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Japaner pflanzen Sonnenblumen gegen Radioaktivität

Als Mittel gegen die radioaktive Verseuchung nach dem Atomunfall in Fukushima sollen die Japaner nun Sonnenblumen pflanzen.

Die Samen der Blumen sollten dann im kommenden Jahr in dem radioaktiv verseuchten Gebiet rund um die Unglücksreaktoren gepflanzt werden und so bei der Dekontaminierung der Region im Nordosten des Landes helfen, erklärte eine Kampagne von Jungunternehmern und Behördenmitarbeitern. Die Sonnenblumen sollten außerdem ein Symbol der Hoffnung und des Wiederaufbaus der Region sein.

„Wir werden die uns zugeschickten Samen nächstes Jahr an Bauern, den staatlichen Sektor und andere Gruppen weitergeben“, erklärte der Leiter der vergangenen Monat gestarteten Kampagne, Shinji Handa...

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Japan schätzt Beethovens Neunte

Interview mit Dirigent Yutaka Sado
Der japanische Dirigent Yutaka Sado, der in der Tonhalle ein Solidaritätskonzert für die Opfer der Katastrophe in Japan leitete, hat das Beben selbst miterlebt. Demnächst wird er erstmals die Berliner Philharmoniker dirigieren. Damit erfüllt sich für ihn ein Traum.
Wo waren sie, als am 11. März in Japan die Erde bebte?

Sado Ich war in Yokohama auf Tournee mit dem BBC Philharmonic Orchestra. Im Moment des Bebens war ich in der Konzerthalle und habe die Erschütterungen sehr, sehr stark gespürt, es war ein furchtbares Gefühl. Die Kollegen des BBC-Orchesters waren auf dem Weg zur Konzerthalle auf der berühmten Brücke von Yokohama und haben noch viel mehr vom Beben gespürt. Sie haben mir erzählt, wie große Lkws vor ihrem Bus einfach umgekippt sind.

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"Wir sind fürs Meer geboren"

Tief unten glitzert der Pazifik silbern in der Morgensonne. Wie grün schimmernde Murmeln liegen die Inseln vor der zerklüfteten Küste Japans und werden immer größer. Wir landen in Nagoya, der mit rund 1,1 Millionen Einwohnern viertgrößten Stadt Japans. Die Metropole liegt in der Region Chubu in Zentraljapan. Dort, sagt der Mythos, haben die Götter begonnen, die Erde zu erschaffen. Seine Geburt verdankt der Archipel der Liebe zwischen dem Gott Isanagi und der Göttin Isanami. Von einer Brücke, dem Regenbogen, soll Isanagi eine Lanze in das Sumpfgebiet gestoßen haben. Wo sie auftraf, entstand die Insel Onogoro. Über die Lanze rutschte das Paar auf das Eiland.

Nach ihrer Vermählung gebar Isanami mit der Insel Awaji-shima ihr erstes Kind...
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