Kategorie Japan

Warum Herr Toyoda nicht Toyota heißt

Der Chef des japanischen Autobauers (der mit dem harten „t“) ist zwar Enkel des Firmengründers – aber der hieß eben auch nicht Toyota, sondern Toyoda. Logischerweise nannte er sein Unternehmen, das anfangs Webstühle herstellte, im Jahr 1894 deshalb auch Toyoda und nicht Toyota. Wie also kam es zum Wechsel vom „d“ zum „t“, den man hierzulande höchstens aus dem Fränkischen kennt?
Eine der Ursachen finden wir in der japanischen Silbenschrift Katakana. Hier machen zwei kleine Striche den Unterschied aus. Lässt man sie weg, wird aus Toyoda eben Toyota. Das ist nicht nur einfacher und spart Tinte, sondern reduziert die Zahl der Schriftzeichen auf acht – was einigermaßen bedeutsam ist...

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Japanischer Garten – eine eigene, grüne Welt

Japanische Gärten werden manchmal auch als Zen-Gärten bezeichnet, da sie Ausdruck einer bestimmten buddhistischen Philosophie sind. Beim Anlegen eines Japanischen Gartens kommt es nicht nur auf seine schönen Wirkung an: Sie interpretieren die Natur, sollen den Betrachter zur Meditation oder Einsicht in tiefere Zusammenhänge anregen und sind so mit Kunstwerken vergleichbar.
Schlichte Gestaltungselemente

Ein Japanischer Garten ist immer schlicht gestaltet. Seine Wirkung basiert auf dem Zusammenspiel weniger Elemente: Sand, Steine, Kies und immergrüne Sträucher sind die wichtigsten Bausteine. Blumen findet man nicht: Sie lenken mit ihrem Duft und ihren grellen Farben die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich und stören somit das harmonische Zusammenspiel.

Dekoration mit Wasser und Brü...

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Der König der Erfinder

Mit elf schrieb er Programme für Investmentbanken, mit 19 gründete er seine erste Firma, mit 27 war er in Amerika Unternehmer des Jahres, mit 33 verkaufte er seine IT-Firma an Microsoft. Jetzt hilft der US-Millionär William Hiroyuki Saito japanischen Erfindern. Martin Köllingsprach mit ihm
DIE WELT: Wie fühlt man sich als Mitverantwortlicher für die Weltwirtschaftskrise?

William Hiroyuki Saito: Wie meinen Sie das?

DIE WELT: Sie sollen für die damalige Investmentbank Merrill Lynch Programme zur Kalkulation im Derivatehandel entwickelt haben.

Saito: Stimmt, eine Jugendsünde. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich damals erst elf Jahre alt war. Wir wohnten in Kalifornien, und am Wochenende hat mich mein Vater zu Merrill Lynch gefahren...

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Die spinnen, die Japaner

Niemand bringt so viele kitschige, verspielte, geniale, überflüssige, fantastische, schwachsinnige, weltbewegende Hightech-Innovationen zustande wie die Japaner
Verehrung für den Tenno, Bewunderung für einen perfekt angelegten Kimono, Eifer und Demut bei der Unterweisung in der Kunst der japanischen Teezeremonie – einerseits. Aber gleichzeitig dieser kreischbegeisterte Ernst, mit dem sich ganz Japan den schrillsten, absurdesten technischen Tinnef an die Brust drückt. Auch für unerschrockene Japankenner aus Europa ist es nicht immer ganz einfach, die Fassung zu bewahren. Ein besonders exklusives Beispiel dafür ist etwa der vor 1200 Jahren erbaute Daigo-Tempel in Kioto...

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Japanese Bartending: Kulturschock

Derzeit ist es das Nonplusultra in den weltweit besten Bars: japanese bartending. Mit fremden Zutaten und neuen Techniken. Und einigen Missverständnissen.

Er wird unter Barkeepern mit demselben Vokabular diskutiert wie Kung-Fu-Kicks: der „Hard Shake“, entwickelt von der japanischen Barkeeperlegende Kazuo Ueda. Vor dem Körper in unglaublich schnellen Bewegungen durchgeführt, lassen sich damit deutlich kältere, homogenere und weniger verwässerte Drinks mixen als mit der traditionellen Schulterschüttelmethode. Die Onlinevideoplattform Youtube zeigt, wie’s geht.

Der „Hard Shake“ ist nur eine Komponente des Trends, der die besten Bars weltweit derzeit beherrscht: Japanese Bartending...

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Wie man gesittet in Japans Thermalbädern abtaucht

Oben Eis, unten heiß: Thermalbaden in Japan will gelernt sein. Wie alles Traditionelle hat in diesem Land auch die Badekultur ihre Rituale, von denen man nicht abweichen sollte. Fallstricke und Fettnäpfchen gibt es für Europäer also genügend. Thermalbaden in Japan will gelernt sein. „Beim Anziehen des Umhangs müssen Sie unbedingt die linke Seite über die rechte wickeln. Sonst gelten Sie als Leiche und machen sich unmöglich“, sagt die Bademeisterin, die eine versierte Meisterin des Badens ist. Wie alles Traditionelle hat in diesem Land auch die Badekultur ihre Rituale, von denen man nicht abweichen sollte. Fallstricke und Fettnäpfchen gibt es für Europäer also genügend. Doch die Japaner haben Geduld und lächeln.

Wir sind in Ikaho in der Provinz Gunma, das Wasser in unserem ...

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Ein echter Tokioter friert doch nicht

Für ausländische Neuankömmlinge ist Tokio eine Stadt der angenehmen Überraschungen. Die japanische Hauptstadt ist gepflegt und sauber. Mit U- und S-Bahnen, die von weiß behandschuhten Fahrern geführt werden, kommt man pünktlich überall hin. Die Menschen sind höflich und rücksichtsvoll. Man spricht leise. Die Verkäuferin bringt die gekaufte Ware bis vor die Ladentür und überreicht sie mit einer Verbeugung. Im 24-Stunden-Laden kann man auch nachts die Stromrechnung bezahlen oder ein leckeres Fertiggericht kaufen. Die täglich gelieferte Zeitung ist bei Regenwetter in Plastik eingeschweißt. Das eine Stück Erdbeerkuchen aus dem Café wird dreifach verpackt in einem Schmuckkarton übergeben.Die böse Überraschung kommt mit dem ersten Winter...

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Eisig schön: In Japan steht die Dresdner Frauenkirche

Die kleine Dresdner Frauenkirche wächst und wächst: Das Meisterwerk wird allerdings nicht noch einmal aus Stein in der Landeshauptstadt, sondern aus Schnee im rund 9000 Kilometer entfernten Sapporo nachgebaut.Dresden/Sapporo – Seit knapp zwei Wochen basteln die Japaner eifrig an der Frauenkirche – und nächste Woche soll sie fertig sein. Dafür haben 439 Lkw mehr als 3000 Kubimeter Schnee aus dem umliegenden Gebirge herangekarrt. Schließlich soll das eisige Gotteshaus mit 26 Metern das bisher höchste Bauwerk in der Geschichte des Festivals werden.

Bei dem Nachbau des Symbol des wiedervereinigten Deutschlands kommt es vor allem auf Details an...

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Tokio wie es klingt und singt

Subventionen sind hier die beneidete Ausnahme: Dennoch boomt westliche Klassik in JapanWer in Tokio Gelegenheit hat, in der Bunka Kaikan hinter die Bühne zu schauen, der wird schnell ins Lächeln kommen. Im unumschränkten Reich der Szenenarbeiter der Opern- und Konzerthalle im Kulturpark Ueno sind für jedes berühmte Musiktheater der Welt kleine Erinnerungsschreine an die Wände geklebt, auf denen mehr Sängerstars als Sterne am Himmel abgebildet sind. Sie alle haben als virtuose Verzierung die teuren Gesamtgastspiele geschmückt, die in schöner Regelmäßigkeit die renommiertesten Opernhäuser zum offenbar unersättlich selbst die höchsten Eintrittspreise der Welt zahlenden japanischen Publikum brachten...

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Japan will Sonnenstrahlen im All einfangen

Mit Hilfe von Laserstrahlen oder Mikrowellen soll die Energie einer Gigawatt-Anlage aus dem Orbit auf die Erde geschickt werden und damit helfen, den wachsenden Strombedarf zu stillen. Ein Konsortium aus Unternehmen und Forschern soll den Milliarden Dollar teuren Traum von unbegrenzter sauberer Energie binnen zwei Jahrzehnten verwirklichen.
Als ressourcenarmes Land, das in hohem Mass von Ölimporten abhängig ist, gehört Japan schon lange zu den technologischen Vorreitern auf dem Weltmarkt für erneuerbare Energien. Dieses Jahr hat sich Tokio ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Ausstoss des klimaschädlichen Kohlendioxyds zu reduzieren.
Kollektoren auf Umlaufbahn
Doch Japans aufsehenerregendstes Projekt ist das Space Solar Power System (SSPS): Mehrere Quadratkilometer grosse Kollektoren, die a...

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